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In Berlin soll ab Mai das 29-Euro-Ticket gelten.

© dpa/Jörg Carstensen

29-Euro-Ticket in Berlin: Umweltverband BUND will Entlastung nur für Einkommensschwache

Ein besonders ermäßigtes ÖPNV-Ticket soll in Berlin nur für Sozialgruppen wie Senioren oder Auszubildende eingeführt werden. Das fordert der Umweltverband.

Bundesweit wird das Deutschland-Ticket, mit dem man den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) nutzen kann, ab Mai 49 Euro kosten. Den Sonderweg Berlins, wo das Ticket – wie bisher – auch ab Mai weiterhin 29 Euro kosten soll. lehnt Tilmann Heuser, der Landesgeschäftsführer des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND), allerdings ab.

Der BUND sehe darin eine soziale Schieflage, erklärte Heuser am Montag bei einer Pressekonferenz. Denn das 29-Euro-Ticket käme jedem Berliner ÖPNV-Nutzer zugute, egal, ob er diese Ermäßigung aus finanziellen Gründen überhaupt benötige.

Nur bestimmte Gruppen sollten weniger bezahlen

Stattdessen fordert der BUND, dass nur bestimmte soziale Gruppen in den Genuss eines Sozialtickets kommen und die übrigen ÖPNV-Kunden in Berlin 49 Euro bezahlen.

In den Genuss einer besonderen Ermäßigung sollen nach den Vorstellungen des BUND Auszubildende, Studenten, Senioren sowie Bezieher von Eltern- und Krankengeld kommen. Diese Zielgruppen sollen demnach pro Ticket nur 24,50 Euro bezahlen. Bei Senioren soll der konkrete Preis gegebenenfalls einkommensabhängig bestimmt werden.

„Geplante Subventionierung wahnsinnig teuer“

„Nach dem bisher geplanten Gießkannenkonzept ist die Subventionierung des 29-Euro-Tickets wahnsinnig teuer“, sagte Heuser. Der BUND habe berechnet, dass dafür pro Jahr 200 bis 300 Millionen Euro nötig seien.

Die Staffelung nach Zielgruppen sei dagegen erheblich preisgünstiger. „Wir rechnen mit einer Belastung von weit unter 100 Millionen Euro“, sagte Heuser. Denn durch ermäßigte Tickets würde die Zahl der Bezieher einer Flatrate unter den Zielgruppen, zum Beispiel bei Senioren, erheblich steigen. Und mehr Kunden bedeuteten mehr Umsatz und damit weniger Subventionen.

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