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Die Polizei geht davon aus, dass die mutmaßlichen Täter am 31.10.22 einen schwarzen Audi S6 Avant erworben haben.

© Polizei Berlin

Update

32-Millionen-Euro-Coup in Berlin: Mutmaßliche Planer des Tresor-Einbruchs bei Razzia festgenommen

Mit einer berlinweiten Razzia gingen Sicherheitsbehörden gegen die mutmaßlichen Schließfach-Einbrecher von Charlottenburg vor. Die hatten Luxusuhren, Gold, Geld und Schmuck erbeutet.

| Update:

Sie erbeuteten Luxus-Armbanduhren, Gold, Geld, Schmuck und andere Wertgegenstände: Polizei und Staatsanwaltschaft gehen derzeit mit einer berlinweiten Razzia gegen die mutmaßlichen Tresor-Einbrecher vom vergangenen November vor.

„Es gab auch Festnahmen“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag dem Tagesspiegel zunächst. Später berichteten Staatsanwaltschaft und Polizei in einer gemeinsamen Mitteilung von der Festnahme zweier Hauptverdächtiger. Die 25- und 41-Jährigen sollen zwar nicht am Tatort anwesend gewesen sein, aber im Hintergrund für die Planung des Einbruchs verantwortlich gewesen sein.

Beamte verschiedener Behörden waren an 19 Orten in Neukölln, Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf, Tempelhof-Schöneberg, Friedrichshain-Kreuzberg mit Durchsuchungsbeschlüssen wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls und Geldwäsche angerückt. Sie fanden viele Beweismittel: Datenträger, Unterlagen, Geld, Wertgegenstände, Schusswaffen und Munition sowie Betäubungsmittel und Einbruchswerkzeug.

Die Berliner Staatsanwaltschaft geht von Organisierter Kriminalität durch Angehörige „ethnisch abgeschotteter Subkulturen“ aus, wie es hieß. 

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Bei dem Einbruch in einen Tresorraum einer ehemaligen Privatbank in der Charlottenburger Fasanenstraße war allein einem Online-Uhrenhändler nach eigenen Angaben ein Schaden von mehr als zehn Millionen Euro entstanden. Es seien 1000 von insgesamt 2000 eingelagerten Uhren gestohlen worden, erklärte der Geschäftsführer des Unternehmens Watchmaster seinerzeit.

Die Staatsanwaltschaft bezifferte den Gesamtschaden später auf mindestens 32 Millionen Euro, da auch zahlreiche weitere Schließfächer, die von Privatkunden in den Tresorräumen in der Fasanenstraße gemietet wurden, geknackt worden waren.

Die Angaben über den Wert der Beute stammten von den Kunden selbst. Möglicherweise war die gestohlene Beute sogar noch wertvoller, weil manche Kunden in solchen Fällen erfahrungsgemäß keine vollständigen Angaben machen, etwa wenn sie Schwarzgeld lagerten.

Bislang wurden 18 Tatverdächtige im Alter zwischen etwa 25 und 50 Jahren ermittelt.

Der Einbruch am 19. November war nach Polizeiangaben gut geplant. Verkleidet als Wachleute kamen die Täter am Vormittag und besprühten Überwachungskameras mit Farbe. Am Abend brachen sie das Depot der Luxusuhren-Firma und die privat gemieteten Schließfächer auf und entkamen mit ihrer Beute. Um ihre Spuren zu verwischen, legten sie ein Feuer. Die Polizei hatte auch mit Fahndungsfotos öffentlich nach Tatverdächtigen gesucht.

Im Raum steht zudem ein Verdacht: Das Vermögen aus dem Einbruch soll laut Staatsanwaltschaft Karlsruhe „im großen Stil durch eine Scheinfirma in Baden-Württemberg ,reingewaschen’“ worden sein: Sechs Männer im Alter zwischen 21 und 59 Jahren sollen Geldwäsche in einer Größenordnung von mindestens zehn Millionen Euro betrieben haben.

Der Luxusuhrenhändler Watchmaster geriet durch den Einbruch in wirtschaftliche Schieflage und musste Insolvenz anmelden. Er löste daraufhin sein Büro auf und entließ Beschäftigte.

„Der Kampf gegen die Strukturen der Organisierten Kriminalität in Berlin hat oberste Priorität“, erklärte Dr. Felor Badenberg, Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz, nach den Durchsuchungen. „Nur mit einer nachhaltigen Strafverfolgung durch die Behörden kann die eminent wichtige Eindämmung schwerster Straftaten gelingen, die durch kriminelle Bandenstrukturen verübt werden.“ Dazu zähle insbesondere die Abschöpfung von illegal erworbenen Finanzmitteln. isa/cl

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