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  Die Rückseite des Schlösschens. Foto: Paul Siebel/TSP

© Paul Siebel/TSP

Schoeler-Schlösschen in Berlin-Wilmersdorf: Wiedereröffnung verzögert sich bis 2024

An der Wilhelmsaue steht das älteste erhaltene Haus Wilmersdorfs. Das leerstehende Denkmal soll später ein sozio-kulturelles Zentrum beherbergen

| Update:

Das älteste erhaltene Haus in Wilmersdorf ist das Schoeler-Schlösschen an der Wilhelmsaue. Doch das Baudenkmal steht seit vielen Jahren leer, nur in einem sehr kleinen Rahmen konnte es zuletzt für Kulturveranstaltungen genutzt werden. Eine geplante Sanierung der Innenräume steht noch bevor. Als voraussichtlichen Fertigstellungstermin nennt Stadträtin Heike Schmitt-Schmelz (SPD), die unter anderem für Bildung, Kultur und bezirkseigene Liegenschaften zuständig ist, inzwischen den Juni 2024.

Aufwendige „Befunduntersuchungen“ hätten „länger gedauert als ursprünglich vorgesehen“, sagte uns die Stadträtin. Aber man komme voran. „Der Baubeginn wurde angezeigt.“ Außer einer „finalen Prüfstatik“ lägen alle behördlichen Genehmigungen vor. Dabei gehe es um den Brandschutz, die Barrierefreiheit und den Denkmalschutz. Es gebe regelmäßig Ortstermine mit allen Beteiligten. Auf der Grundlage eines restauratorischen Konzepts sei markiert worden, welche Bereiche verändert werden dürfen und welche nicht.

Im Sommer 2021 hatte Schmitt-Schmelz angekündigt, es gehe im folgenden Herbst los; die Fertigstellung sei im Herbst 2023 möglich (wir berichteten).

Geplant ist ein sozio-kulturelles Zentrum. Das Konzept wurde maßgeblich von der Leiterin des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf, Heike Hartmann, entwickelt. Dazu gehören ein multifunktionaler Saal, Projekträume für Ausstellungen und Gruppenarbeit, ein „Nachbarschaftsgarten“ und ein Café.

Hinzu kommen sollen generationsübergreifende Aktivitäten, ein Ehrenamtsprogramm für Senioren, Jugendarbeit und eine „Bibliothek der Dinge“, in der man sich beispielsweise Bohrmaschinen ausleihen kann. Damit das dreistöckige Haus endlich barrierefrei wird, ist ein Aufzug vorgesehen.

Anfänge des barocken Landhauses reichen bis Mitte des 18. Jahrhunderts

Das Bezirksamt will 1,925 Millionen Euro investieren. Weitere 1,575 Millionen kommen aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung. Laut Heike Schmitt-Schmelz wurden für die Vorbereitung der Sanierung im Jahr 2021 rund 180.00 Euro abgerufen und 2022 etwa 430.000 Euro.

Die Anfänge des barocken Landhauses reichen bis Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Zum Namensgeber wurde der Augenarzt Heinrich Schoeler, der das Gebäude und den Park dahinter Ende des 19. Jahrhunderts erwarb. Ab 1946 gab es eine Kita – bis zu einem Brand im Jahr 2003. Später folgte ein kleiner Kultursalon mit Café, der 2011 schloss.

Die Fassade wurde bereits von der Stiftung Denkmalschutz Berlin saniert. Dann aber ging der Stiftung das Geld für ihr Projekt aus, und das Innere blieb eine unvollendete Baustelle. Danach bemühte sich das Bezirksamt erfolglos um Lottomittel, bis der Bund seine Hilfe zusagte. Eine Bürgerinitiative setzte sich für ein „selbstverwaltetes soziokulturelles Zentrum“ ein. Doch der Bezirk will die Trägerschaft nicht abgeben.


Hier die Themen aus dem aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für die City West

Immer freitags erscheint der Tagesspiegel-Newsletter für Charlottenburg-Wilmersdorf. Den gibt es in voller Länge, einmal pro Woche mit vielen konkreten Bezirksnews, Tipps, Terminen unter tagesspiegel.de/bezirke. Und diesmal berichtet Cay Dobberke unter anderem über diese Themen:

  • Abschleppen? Viel zu langsam! Das Ordnungsamt Charlottenburg-Wilmersdorf kritisiert einen auch im Bezirk tätigen Abschleppdienst, der falschgeparkte Autos aus den Straßen der City West entfernen soll. „Oft heißt es, dass der Abschleppwagen erst in vier Stunden kommt“, ärgert sich Ordnungs- und Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne). 
  • Abgefahren: Modelleisenbahnladen besteht seit 40 Jahren
  • Neues „Stilwerk“ mit Hotel in den Kantgaragen eröffnet
  • BVG will U-Bahntunnel sanieren – und den Ku’damm-Mittelstreifen aufgraben
  • Weihnachtsmarkt am Schloss nach Rechtsstreit genehmigt
  • Feste Bühne für Künstler auf dem Breitscheidplatz
  • Geschlossene Schwimmhalle soll schneller saniert werden
  • Im Namen der Alten Dame: Hertha-Fans laden Senior:innen zum nächsten Heimspiel ein

Übrigens können Sie in unserem Newsletter aus Charlottenburg-Wilmersdorf und natürlich auch in allen anderen bezirklichen Newslettern vom Tagesspiegel auf Geburtstage von Freunden, Lebenspartnern, Verwandten, Nachbarn, Kollegen, Geschäftspartnern etc. hinweisen und gratulieren. Schreiben Sie unseren Autorinnen und Autoren, deren E-Mail-Adressen Sie in den Newslettern finden.

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