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Von Tag zu Tag: Brut des Bösen

Gunda Bartels brät sich ein Täubchen.

Tauben?Toll! Rundum sympathische Vögel. Besonders gefüllt und gesotten, gespickt mit etwas Speck und Thymian. Als Stadtbewohner haben die zartfleischigen gurrenden Genossen aber seltsamerweise immer noch ein Imageproblem. Ratten der Lüfte nennen böse Zeitgenossen sie und bestellen sich zu ihrer Traumhochzeit oder zum Weltfriedenstag trotzdem Dutzende weißer Flatterer zwecks dekorativer Gestaltung der Zeremonie. Dabei turteln in Berlin immer weniger Täubchen herum. Gerade mal 9000 zählt der Naturschutzbund nur noch. Aber die sollen bald schöner wohnen. Das Rumgeniste auf anonymen Bahnhöfen und fremder Leute Balkonen war ja auch kein Zustand mehr. Im Oktober weihen der Tierschutzbund und das Management des Potsdamer Platzes dort auf einem Neubaudach ein cooles City-Loft für Tauben ein. Einladende zwei Meter hoch soll das in einer Malchower Kunstschmiedewerkstatt gefertigte Taubenhaus sein. Igitt, eine Brutstätte des Bösen, hört man da manche schreien. Gemach, einfach mit dem Kescher an der Landebahn postieren und schon gibt es Taubenbraten wie im Schlaraffenland.

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