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Den Dreh raus. Nach kurzer Feiertagspause nimmt die Berliner Ballsaison wieder Tempo auf. Der traditionsreiche Presseball macht den Anfang. Foto: Eventpress Herrmann

© Eventpress Herrmann

Berlin: Da ballt sich was zusammen

Im Dreivierteltakt für die Presse: Wie eine der traditionsreichsten Galas Berlins aufs Parkett zurückkehrt Und schon in der kommenden Woche laden ADAC und Wirtschaft zum Tanz ein.

Der Termin hat Tradition: Am zweiten Sonnabend im Januar beginnt in Berlin nach den Feiertagen wieder die Ballsaison. Am Samstagabend begrüßte Gastgeber Andreas Dorfmann rund 900 Besucher im Maritim-Hotel in der Tiergartener Stauffenbergstraße. Der Fernsehproduzent organisierte den 113. Presseball zum fünften Mal privat und zum ersten Mal mithilfe seiner neuen Lebensgefährtin Arzu Reinhardt, einer Clubexpertin und gebürtigen Istanbulerin. Die Marke hatte er 2007 vom Berliner Journalistenverband übernommen.

Nach einem umstrittenen Ausflug in die Kreuzberger Springer-Passage im vergangenen Jahr ist der Ball zurückgekehrt in die großzügig eleganten Räume des Maritim-Hotels. Allerdings hat er sich auch verkleinert, und dieses Konzept will der Veranstalter auch künftig beibehalten. Mehr als eine schwarze Null habe er in den vergangenen Jahren nicht erwirtschaftet, sagte Dorfmann. Manchmal habe er auch Geld zuschießen müssen. Ein bisschen enttäuscht zeigte er sich über die fehlende öffentliche Unterstützung für den Unternehmergeist, mit dem er diesen Ball am Leben hält. Namen nannte er zwar nicht, aber es fällt auf, dass der Regierende Bürgermeister bei diesem Ball die Rolle übernommen hat, die Angela Merkel beim Bundespresseball spielt: der fehlende Ehrengast.

Dafür kamen Parlamentspräsident Ralf Wieland, Schauspielerin Christine Neubauer, der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky und Playboy Rolf Eden. Die Tanzschule Dieter Keller hatte 40 junge Paare entsandt, die mit festlicher Choreographie den Ball eröffneten. Das Salon Orchester unter Leitung von Christoph Sanft spielte den Walzer „An der schönen blauen Donau“. Für Swingliebhaber war Dave Kaufmann engagiert worden, der mit seinem Vater, dem Schauspieler Günther Kaufmann, kam. Außerdem waren Markus Nowak, Giorgio di Luca und Gerd Thomas Härtl engagiert worden. Der Erlös der Tombola war diesmal für die Stiftung „RTL – Wir helfen Kindern“ bestimmt. Ehrenkarten gibt es kaum noch; Gäste gratis einzuladen, könne er sich als privater Unternehmer schlicht nicht leisten, sagte Dorfmann. Kaufen dürfen natürlich auch schräge Gäste – aber das ist ja nichts Neues.

Wer beim Presseball so richtig auf den Geschmack gekommen ist, kann beim ADAC-Ball am selben Ort am kommenden Samstag gleich weitertanzen. Verena Wriedt wird moderieren, auch als Botschafterin des Vereins Kinderschutzengel, dem der Erlös zugute kommt und der Kinder und ihre Eltern bei schweren Erkrankungen unterstützt. Traditionell ist der ADAC-Ball größer als der Berliner Presseball, früher wurde er sogar doppelt gefeiert im ICC. Diesmal werden 3000 Gäste erwartet, für die unter anderem die Puhdys auftreten. Die Ostrockstars absolvieren gerade ihr 42. Bühnenjahr und verwandeln ihr Publikum gern in einen großen Begleitchor. Auch die Big Band der Bundeswehr will auftreten. Rund 70 Köche werden im Einsatz sein.

Erst nach der Berlinale beschließt der VBKI-Ball der Wirtschaft die Saison mit rund 3000 Gästen im Hotel Interconti. Schirmherr ist Wirtschaftsminister Philipp Rösler, denn der neue VBKI-Präsident Markus Voigt wünscht sich, dass der Ball „mehr noch als bisher ein Forum der ganzen deutschen und nicht nur der regionalen Wirtschaft ist“. Erwartet werden unter anderem Innensenator Frank Henkel und natürlich Wirtschaftssenatorin Sybille von Obernitz. Der Erlös dieses Balls ist für das „Bürgernetzwerk Bildung“ des VBKI bestimmt, und zur Musik unter anderem des Orchesters „Fink & Steinbach“ oder von „Just a cool Band“ gibt es auch noch eine Modenschau der Berliner Designerin Jasmin Erbas. Ende April wird dann auch schon wieder in den Mai getanzt.

 Elisabeth Binder

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