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Berlin: „Das tut schon weh“

Dutschkes Bruder enttäuscht über CDU-Parteifreunde

Rudi Dutschkes Bruder Manfred hat wenig Verständnis für die Argumente seiner christdemokratischen Parteifreunde. „Ich habe gelesen, dass die Berliner CDU-Größen Zweifel an Rudis demokratischer Gesinnung und an seinem Ja zur Freiheit haben“, sagte er. „Das tut schon weh. Mein Bruder hat schon 1958 am Luckenwalder Gymnasium Schwierigkeiten bekommen, weil er für die Freiheit eintrat. Und für die Einheit Deutschlands. Er durfte nicht studieren, musste später aus seiner Heimat flüchten. Da saßen jene, die ihn jetzt kritisieren, sicher im warmen, subventionierten Westen.“

Der 74-jährige Manfred Dutschke ist selbst für die CDU in der Stadtverordnetenversammlung von Rudi Dutschkes Heimatstadt Luckenwalde tätig. Er kann nicht verstehen, dass so viel Streit um die Namensgebung entbrannt ist. „Es ist doch nur ein kleines Stück Straße, das den Namen meines Bruders erhalten soll“, sagt er: „Es wäre doch nicht mehr als eine kleine Erinnerung an Dinge, die man nicht vergessen sollte.“

Manfred Dutschke verweist darauf, dass es ja bereits ein Ehrengrab für seinen Bruder in Dahlem gibt und eine Gedenktafel. Es sei scheinheilig, wenn man jetzt die demokratische Gesinnung seines Bruders infrage stellen würde: „Natürlich sind die jungen Leute damals auf die Straße gegangen – aber da gab es ja auch Vietnam und so vieles andere, von denen sich Demokraten heute auch distanzieren. Die Pflügers und Henkels vergessen das offenbar.“ Im vorigen Jahr hatte der CDU-Stadtverordnete Dutschke deshalb eine Mail an den Berliner CDU-Generalsekretär geschickt. Die Antwort fehlt bis heute. das

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