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Ehemalige Grenzer: Den Todesstreifen um 1500 Meter verschoben

Neue Hinweisschilder erinnern an die Mauer zwischen Spandau und Brandenburg – an falscher Stelle.

Eine Posse sorgt 20 Jahre nach dem Mauerfall in Spandau für Aufsehen. An der Bundesstraße B 5 in Höhe der Landesgrenze zwischen Berlin und Brandenburg wurden Hinweistafeln auf den ehemaligen Verlauf der Mauer aufgestellt – die allerdings rund 1,5 Kilometer entfernt stand.

„Hier waren Deutschland und Europa bis zum 10. November 1989 um 0:32 Uhr getrennt“ steht auf den Tafeln beiderseits der Ausfallstraße, die auf Berliner Seite Heerstraße heißt. Doch vor 20 Jahren verlief die Grenze noch eineinhalb Kilometer weiter östlich. Erst mit der Wiedervereinigung war das nach dem Zweiten Weltkrieg durch einen Gebietstausch der Alliierten der sowjetischen Besatzungszone zugeschlagene Weststaaken als Beitrittsgebiet nach Berlin zurückgemeindet und die Landesgrenze entsprechend nach Westen verschoben worden.

Die Schilder wurden vom Brandenburgischen Landesamt für Bauen und Verkehr an den Autobahnen und diversen Hauptstraßen aufgestellt. Im Fall der B 5 war man sich dort des Fehlers bewusst. Die Behörde habe sich deshalb an den Senat gewandt, so die Sprecherin des Landesamtes, Cornelia Mitschke. Dort habe man aber kein Interesse gezeigt. Weil die Brandenburger in Berlin aber nicht tätig werden dürfen, sei nunmehr der nächstmögliche Standort gewählt worden.

„Das ist ein Musterbeispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg nicht laufen sollte“, sagt Spandaus Baustadtrat Carsten Michael Röding (CDU). Inzwischen hat sich die Bezirksverordnetenversammlung mit der Posse befasst. Der Bezirk will nun Kontakt mit Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) aufnehmen und auf die Genehmigung drängen, dass die Brandenburger Tafeln doch an den korrekten Standort auf Berliner Gebiet versetzt werden dürfen. Rainer W. During

Rainer W. During

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