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Berlin: Die Parkgebühr per Handy zahlen – Test ausgedehnt

- Gebührenpflichtig parken, ohne nach Kleingeld zu suchen. 500 Berliner können es kaum noch erwarten: Sie haben sich schon für das Parken per Handy registrieren lassen.

- Gebührenpflichtig parken, ohne nach Kleingeld zu suchen. 500 Berliner können es kaum noch erwarten: Sie haben sich schon für das Parken per Handy registrieren lassen. Doch sie müssen sich noch gedulden. Der für heute geplante Start des Handy-Parkens in Berlin wird sich um rund eine Woche verzögern. Das bestätigte Robert Zeller von der Wiener Betreiberfirma Mobile Parking GmbH.

Grund dafür sei die verspätete Auslieferung der für das Überwachungspersonal benötigten Spezial-Mobiltelefone. Dass die offizielle Präsentation mit Stadtentwicklungs-Staatssekretärin Maria Krautzberger ohnehin erst für den 8. Februar geplant ist, sei ein Zufall. Nach Informationen des Tagesspiegels soll der zunächst nur für die City-West (Charlottenburg-Wilmersdorf) geplante Versuch jetzt auch auf die City-Ost (Mitte) ausgeweitet werden. Einen entsprechenden Beschluss will das Bezirksamt auf seiner heutigen Sitzung fassen. Der zunächst auf ein Jahr befristete Test erfolgt im Rahmen eines von der EU teilgeförderten Verkehrsprojekts. Beim Handy-Parken meldet der Autofahrer Ankunft und Abfahrt über sein Mobiltelefon kostenfrei der Mobile Parking-Zentrale.

Im Gegensatz zum klassischen Parkscheinautomaten erfolgt die Abrechnung im Drei-Minuten-Takt nur für die tatsächliche Verweildauer. Die Gebühren gehen wie beim klassischen Parkscheinsystem komplett an die Stadt. Ob sich ein parkender Autofahrer auch tatsächlich bei der Zentrale eingebucht hat, kontrolliert das Überwachungspersonal anhand einer speziellen Vignette, die jeder Teilnehmer nach Anmeldung von Mobile Parking mit der Post bekommt. Sie enthält das Autokennzeichen als so genannten 2D-Code, der mit Hilfe der Kamera eines Spezialhandys eingelesen wird. In Echtzeit erhält der Kontrolleur über eine verschlüsselte GPRS-Mobilfunkverbindung aus dem Zentralcomputer dann die Rückmeldung über den Status des Fahrzeugs. Zur Wahrung des Datenschutzes erhalten die Parkraumüberwacher ebenso wie die Verwaltungen zu Kontrollzwecken nur Einblick in anonymisierte Daten.

Die Wiener Betreiber des Systems rechnen in Berlin mit 3000 bis 5000 Teilnehmern. In Österreich läuft das Handy-Parking seit zwei Jahren erfolgreich in mittlerweile elf Städten. In der 1,8 Millionen-Einwohner-Metropole Wien nutzen rund 50 000 Autofahrer das System. Der Test läuft bis zum 31. Januar 2006. Man sei bemüht, den Versuch dann in einen regulären Betrieb umzuwandeln, heißt es bei der Betreiberfirma. Darüber ist aber noch nicht entschieden. Wenn das Handy-Parken grundsätzlich eingeführt werden soll, sei eine Ausschreibung erforderlich, heißt es in den Bezirken. Denn die Wiener seien nicht die einzigen Anbieter in diesem Bereich.

Rainer W. During

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