zum Hauptinhalt

SONNTAGS um zehn: Ein Halleluja auf Berlins Offenheit

Bei einem Gottesdienst in St. Marien verabschieden sich die Taizé-Brüder.

„Halleluja, jubilate deo, halleluja...“ Noch einmal erklangen am Sonntag die Lieder der ökumenischen Bruderschaft von Taizé in der Marienkirche am Alexanderplatz. Ein orangenes Tuch lag auf den Altarstufen, Teelichter brannten. Dicht gedrängt saßen die Menschen in den Bankreihen oder knieten auf dem Steinfußboden – zum Dankgebet: für das erfolgreich verlaufene Europäische Jugendtreffen, zu dem 30 000 Jugendliche nach Berlin gekommen waren, um das neue Jahr gemeinsam zu beginnen. Aber es war auch ein Abschied: Nun verlassen die letzten fünf Brüder endgültig Berlin, kehren zurück in ihr Bergdorf im Burgund.

„In den letzten Wochen und Monaten ist viel Freude Wirklichkeit geworden“, sagte Bruder Richard in einer kurzen Ansprache. Den Abschied der Brüder aus Berlin verglich er mit der biblischen Erzählung von Johannes dem Täufer, der sich freute, als ihm die Anhänger wegliefen, weil sie künftig Jesus folgen wollten: „Uns ist Berlin lieb geworden, aber wir haben hier nichts. Morgen fahren wir weg – er, Christus, muss weiter wachsen.“ Doch statt über die Trennung zu trauern, „sollten wir einander dankbar sein – dass durch unsere Mühen und unser Dasein ein wenig mehr Vertrauen wachsen konnte.“

Danach berichteten einige Ehrenamtliche von dem, was in Berlin gewachsen ist: Dass etwa Gemeinden enger zusammenarbeiten, die sich zuvor zwar dieselbe Kirche teilten, aber erst durch die Taizé-Besucher näher in Kontakt kamen. Für die Menschen in der Marienkirche war das ein Grund, Gott zu loben und zu danken. Weswegen zuletzt ein lautstarkes „Großer Gott, wir loben Dich“ unter dem weiten Dach des Gotteshauses erklang, gesungen von vielen hundert Kehlen, elf Strophen lang. Benjamin Lassiwe

Das Europäische Jugendtreffen findet zum Jahreswechsel 2012/13 in Rom statt. In Berlin bieten verschiedene Gemeinden weiter Taizé-Gebete an, etwa das Stadtkloster Segen, Schönhauser Allee 161, freitags, 19.30 Uhr, oder die Gustav-Adolf-Gemeinde in der Charlottenburger Herschelstraße 14, dienstags, 19.30 Uhr. Infos: www.taize.fr

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false