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Blaulicht der Polizei.

© dpa

Steinwürfe oder Hammerschläge: Infostele am Holocaust-Mahnmal in Berlin-Spandau beschädigt

Am Mahnmal für die zerstörte Spandauer Synagoge und die Spandauer Holocaust-Opfer ist die Scheibe der Infostele beschädigt worden. Der Staatsschutz ermittelt.

Vermutlich durch Steinwürfe oder Hammerschläge sind in Berlin-Spandau die Scheiben der Infostele des Mahnmals für die zerstörte Spandauer Synagoge und die Spandauer Holocaust-Opfer schwer beschädigt worden.

Die Beschädigung wurde am Mittwoch von der Beauftragten für Erinnerungskultur im Evangelischen Kirchenkreis Spandau, Gudrun O Daniel-Elmen, entdeckt, wie der Kirchenkreis am Freitag mitteilte. O Daniel-Elmen habe Strafanzeige gestellt und das Bezirksamt informiert. Die Polizei bestätigte den Vorfall. Der Staatsschutz ermittle.

Das Bezirksamt bemüht sich demnach, den Schaden möglichst schnell zu beseitigen. Es könnte aber schwierig werden, für die 2013 von der Firma Wall gesponserte Stele die passenden gebogenen Scheiben zu bekommen, hieß es.

Die Spandauer Bezirksbürgermeisterin Carola Brückner verurteilte die Schändung. „Für mich stellt das einen aggressiven Antisemitismus dar, der in keinster Weise toleriert werden darf und entsprechend bestraft werden muss“, sagte die SPD-Politikerin.

Auch der Superintendent des Kirchenkreises Spandau, Florian Kunz, reagierte entsetzt. Die Evangelische Kirche in Spandau habe sich sehr für die Errichtung des Mahnmals und der Namensmauer engagiert.

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„Als evangelische Kirche sehen wir mit großer Sorge, wie sich immer häufiger Hass und Gewalt gegen unsere jüdischen Geschwister richten und gegen Orte, die an jüdisches Leben erinnern“, beklagte Kunz.

Das Mahnmal an der Spandauer Sternbergpromenade, dem früheren Lindenufer, wurde den Angaben zufolge 1989 am ehemaligen Standort der Synagoge errichtet. 2012 wurde es um eine Namensmauer ergänzt. (epd)

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