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Klimaaktivisten der Gruppe „Sand im Getriebe“ haben in Berlin-Neukölln einen provisorischen Fahrradschutzstreifen errichtet. 

© dpa/Annette Riedl

Reaktion auf Planungsstopp: Klimaaktivisten errichten provisorischen Radweg in Berlin-Neukölln

Die Gruppe „Sand im Getriebe“ bemalte einen Abschnitt der Sonnenallee mit Farbe und Fahrradsymbolen. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.

| Update:

Klimaaktivisten der Gruppe „Sand im Getriebe“ haben in Berlin-Neukölln einen provisorischen Fahrradschutzstreifen errichtet. Dabei bemalten sie in der Nacht auf Mittwoch einen Abschnitt der Sonnenallee mit rot-orangener Kalkfarbe und Fahrradsymbolen, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.

Den Angaben nach bemerkten vorbeifahrende Personen die Aktivisten auf der Straße und alarmierten die Polizei. Ersten Erkenntnissen zufolge stellten die Mitglieder der Gruppe Warnkegel an einem der Fahrstreifen auf und wandelten ihn mit der Farbe in einen etwa 100 Meter langen Fahrradstreifen um. Die Aktivisten selbst sprachen von einer Länge von rund 200 Metern.

Den Angaben zufolge verlief der Fahrradweg von dem S-Bahnhof Köllnische Heide stadteinwärts bis zur Kreuzung zwischen Sonnenallee und Krebsgang. Die Einsatzkräfte trafen vor Ort drei Aktivisten mit Warnwesten an und stellten die Personalien fest. Gegen die Aktivisten wurde eine Anzeige wegen Sachbeschädigung aufgenommen. Den Angaben zufolge ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz.

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Die Aktion ist nach Angaben der Gruppe eine Reaktion auf den „Radwegestopp“ der Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU). Die Senatorin hatte kurz nach Beginn ihrer Amtszeit zahlreiche Radwegevorhaben in den Bezirken vorübergehend gestoppt, um die Projekte überprüfen zu lassen.

Für Radfahrer und Fußgänger ginge es im Berliner Stadtverkehr „um Leben und Tod“, betonen die Aktivisten. Sie kritisieren einen „Rückschritt zur autozentrierten Verkehrspolitik des letzten Jahrhunderts“ und fordern mehr Platz und Sicherheit für alle Menschen. „Es hilft jetzt nur eins: Radwege selber bauen und zeigen, wie einfach es geht“, so eine Sprecherin von „Sand im Getriebe“.

Die Gruppe errichtete den Radweg an einer Stelle, an der das Bezirksamt Neukölln einen Radweg geplant hatte. Nach dem Stopp der Verkehrssenatorin wurde diese Planung ausgesetzt, der Bezirk verliert nach eigenen Angaben dadurch Fördermittel des Bundes in Höhe von rund 600.000 Euro. (dpa/mha)

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