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Berlin: Sportbund übernimmt Kitas

Der neue freie Träger hat ein spezielles Bewegungskonzept entwickelt und will bis Ende dieses Jahres insgesamt zweitausend Plätze betreuen

Der Landessportbund und die Sportjugend Berlin haben die Trägerschaft für fünf Kindertagesstätten übernommen. Die eigens geschaffene Trägergesellschaft „Kinder in Bewegung“ betreibt jetzt die Häuser in der Spandauer Mareyzeile, das Tabaluga in Neukölln sowie die beiden Kitas in der Weddinger Gottschedstraße und die Kita in der Wolgaster Straße in Wedding. Bis Jahresende sollen noch weitere zehn Häuser in Pankow, Lichtenberg und Reinickendorf dazukommen. „Wir streben rund 2000 Kitaplätze an“, sagt Heiner Brandi, Jugendreferent beim Landessportbund. Die Tagesstätten sollen mittelfristig umgebaut und mit Spielgeräten ausgerüstet werden, damit Kinder mehr Anregung zum Bewegen haben.

Damit will der Träger Kinder frühzeitig zum Eintritt in einen Verein animieren, damit sie dauerhaft Sport treiben. Das Konzept basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, die einen Zusammenhang zwischen Bewegung und geistiger Entwicklung herausgefunden haben. Ein erster Versuch mit dem Kooperationsprojekt „Kleine kommen ganz groß raus“ zwischen ausgesuchten Kitas und Sportvereinen zeigt bereits Ergebnisse. Waren 1999 noch 13000 Kinder unter sieben Jahren in Vereinen organisiert, trieben vergangenes Jahr über 22000 Kinder dieses Alters Sport. Der Träger hat auch die Küchen übernommen, damit die Kinder gesunde Kost essen können.

In der Schulsenatsverwaltung hält man das neue Konzept für sinnvoll. „Wir sehen dem mit freudigem Interesse entgegen,“ sagt Wolfgang Penkert, Leiter der Abteilung Jugend und Familie. „Kinder in Bewegung“ ist einer der wenigen Träger, die im Rahmen der Kitareform zum ersten Mal Häuser übernimmt. Sonst hätten fast alle freien Träger bereits Erfahrung mit Kitas, so der Abteilungsleiter.

Bis Ende 2006 sollen rund zwei Drittel aller Kitaplätze an freie Träger übertragen werden. 28700 Plätze verbleiben dann bei den Bezirken, rund 70000 übernehmen freie Träger. 2004 wechselten 63 Kitas in die neue Trägerschaft. Bis Ende Januar sollen 36 weitere Häuser folgen, für das Jahr sind 105 Wechsel in Planung. Vor allem die Arbeiterwohlfahrt und der paritätische Wohlfahrtsverband haben Häuser übernommen. Welcher Träger eine bestimmte Kita übernehmen darf, entscheidet der Bezirk.

Mehr Infos unter Tel. 30 002165.

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