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Berlin: Steinattacke auf Stadtautobahn Geschoss traf Scheibe Fahrer nicht verletzt

Die Autoinsassen hatten großes Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist: Ein Unbekannter hat am Mittwochabend einen Kleinpflasterstein von der Spandauer-Damm-Brücke in Charlottenburg hinunter auf die Stadtautobahn geworfen. Der Stein traf gegen 18.

Die Autoinsassen hatten großes Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist: Ein Unbekannter hat am Mittwochabend einen Kleinpflasterstein von der Spandauer-Damm-Brücke in Charlottenburg hinunter auf die Stadtautobahn geworfen. Der Stein traf gegen 18.55 Uhr die Frontscheibe eines durchfahrenden VW New Beetle aus Schleswig-Holstein. Die Insassen blieben unverletzt. Die Scheibe wurde nicht durchschlagen, lediglich der Rahmen ist durch Kratzer beschädigt worden.

Die Autobahn war wegen der Spurensicherung ab 20.40 Uhr für 20 Minuten gesperrt. Wie üblich in solchen Fällen hat eine Mordkommission die Ermittlungen wegen Verdachts eines versuchten Mordes übernommen. Dieses Delikt kann – selbst wenn niemand verletzt wurde – mit lebenslanger Haft bestraft werden. Doch bislang fehlt von dem oder den Tätern jede Spur.

Auch die Brandenburger Polizei kann nach den Steinwürfen auf die Autobahn A 10 Mitte Dezember vorigen Jahres noch keinen Erfolg vermelden: Zweimal innerhalb von drei Tagen hatten in der Nacht zum 16. und in der Nacht zum 19. Dezember Unbekannte von ein und derselben Fußgängerbrücke in Rangsdorf (Teltow-Fläming) Steine auf durchfahrende Lastwagen geworfen. Die Brücke verläuft über der Autobahn in Höhe der Ortschaften Rangsdorf und Dahlewitz. Beim ersten Anschlag wurde ein Lkw-Fahrer durch umherfliegende Glassplitter leicht verletzt. Beim zweiten Mal sind durch die Steinwürfe vier Lkw und ein Auto beschädigt worden. Verletzt wurde niemand. „Wir haben bislang keine Hinweise erhalten“, sagt ein zuständiger Polizeisprecher. Die Ermittlungen zu den Fällen dauern an.

Immer wieder sind die Ermittler der Mordkommission mit derartigen Fällen beschäftigt. Im Sommer 2009 gab es eine Serie solcher Würfe – sowohl auf die Stadtautobahn als auch auf die Avus. Die Fahrer der betroffenen Autos kamen jeweils mit dem Schrecken davon. Ein Täter konnte nicht ermittelt werden.

In Berlin wurde im Jahr 2006 ein 23-Jähriger zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt, der eine Baustellenbake von der Kaiserdammbrücke geworfen hatte. Dass er Drogenprobleme hatte, wurde strafmildernd gewertet. Die schwersten Fälle ereigneten sich im Jahr 2000 in Darmstadt und Ostern 2008 bei Oldenburg in Niedersachsen: Im ersten Fall wurden zwei Menschen getötet und fünf verletzt. Zu sieben bis achteinhalb Jahren Jugendstrafe wurden damals drei Schüler später als Täter verurteilt. Eine lebenslange Haftstrafe verhängte das Landgericht Oldenburg gegen einen damals 30-jährigen Mann: Er hatte gestanden, Ostern 2008 einen Sechs-Kilo-Holzklotz von einer Brücke auf die Autobahn geworfen zu haben. Eine Frau in einem BMW starb vor den Augen ihres Mannes und ihrer Kinder. Tanja Buntrock

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