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Straßen-Umbenennung: Widerspruch gegen Rudi-Dutschke-Straße

Die Berliner CDU geht gegen die geplante Rudi-Dutschke-Straße auf die Barrikaden. Die Union in Friedrichshain-Kreuzberg hat Widerspruch gegen einen Beschluss des Bezirksamtes eingelegt und plant ein Bürgerbegehren.

Berlin - Nach monatelangem Streit war im August 2005 beschlossen worden, einen Teil der Kochstraße zum 1. April nach dem früheren Studentenführer Dutschke zu benennen, der 1979 an den Spätfolgen eines Attentats vom 11. April 1968 starb.

Die CDU begründete ihren Widerspruch mit fehlender Beteiligung der Bürger, die vorgeschrieben sei. Dutschke sei ein Gegner der parlamentarischen Demokratie gewesen und daher als Namensgeber ungeeignet, erklärte die Union. Sie will im Februar ein Bürgerbegehren gegen die Umbenennung beginnen und in einem ersten Schritt 5000 Unterschriften sammeln.

Brisanz erhielt die Diskussion in der Vergangenheit dadurch, dass an der Kochstraße das Verlagshaus der Axel Springer AG liegt. Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre hatte Dutschke maßgeblich die Studentenproteste gegen den vermeintlichen Missbrauch der Medienmacht des Springer-Konzerns organisiert. Dem Springer-Konzern wurde nach dem Attentat auf Dutschke vorgeworfen, mit seiner Berichterstattung zur Eskalierung der Gewalt beigetragen zu haben. (tso/dpa)

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