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Breitmaulnashörner auf dem Gebiet der privaten Nashornaufzucht von J. Hume in Südafrika. Die Naturschutzorganisation African Parks hat das größte Nashornzucht-Projekt der Welt erworben.

© dpa/Jürgen Bätz

Update

Wilderei bleibt große Gefahr: Zahl der Nashörner in Afrika steigt erstmals seit zehn Jahren

Die Population der Tiere ist um gut fünf Prozent auf etwa 23.300 gewachsen. Allein 2022 wurden aber immer noch mehr als 500 Nashörner getötet – die meisten in Süfafrika.

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In Afrika gab es im vergangenen Jahr nach Schätzungen afrikanischer Staaten wieder mehr Nashörner. Die Zahl sei nach diesen Angaben um gut fünf Prozent auf etwa 23.300 gestiegen, berichtete die Weltnaturschutzunion (IUCN) zum Welt-Nashorn-Tag am Freitag. Nichtsdestotrotz seien Nashörner aber weiter durch Wilderer bedroht.

Für ihre Bilanz hat die IUCN die Schätzungen der Exemplare der Dickhäuter in verschiedenen Ländern zusammengefasst. Demnach haben verschiedene Schutz- und Zuchtmaßnahmen dazu geführt, dass die Zahl der Breitmaulnashörner (Ceratotherium simum) ist den gesammelten Daten zufolge erstmals seit 2012 gestiegen, auf rund 16.800. Auch die Zahl der Spitzmaulnashörner (Diceros bicornis) stieg, auf rund 6500.

Verarbeitetes Nashorn erzielt immense Schwarzmarktpreise

„Bei dieser guten Nachricht können wir zum ersten Mal seit zehn Jahren aufatmen“, sagte Michael Knight, der Vorsitzende der Nashorn-Gruppe in der IUCN. „Es ist aber unerlässlich, diese positive Entwicklung zu konsolidieren und darauf aufzubauen und nicht unvorsichtig zu werden.“

Jahrzehntelange Wilderei hat den weltweiten Nashorn-Bestand stark reduziert. Ein Grund für die Jagd ist die hohe Nachfrage nach dem Horn der Tiere in asiatischen Ländern. Entgegen allen wissenschaftlichen Studien wird dem Material vor allem in Asien heilende Kraft oder eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt.

551
Nashörner sind im vergangenen Jahr in Afrika illegal getötet worden.

Nashorn-Horn besteht wie etwa menschliche Fingernägel zwar nur aus Keratin. Das zu Pulver verarbeitete Horn erzielt auf dem Schwarzmarkt ähnlich hohe Kilopreise wie Gold oder Kokain.

Laut der IUCN wurden im Jahr 2022 auf dem gesamten afrikanischen Kontinent 551 Nashörner von Wilderern getötet, die meisten davon in Südafrika. Fast 80 Prozent aller Nashörner der Welt leben in Südafrika. Zuletzt waren auch private Wildparks in Südafrika verstärkt von Wilderei betroffen.

Nashörner seien wichtig für die Artenvielfalt, weil sie Lebensräume für andere Tiere sicherten, so die IUCN. Außerdem könnten Anwohner mit Nashörnern als Touristenattraktion lokale Arbeitsplätze schaffen.

Die IUCN ist ein Dachverband, dessen Mitglieder im Bereich Naturschutz aktiv sind. Dazu gehören unter anderem Staaten sowie Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. (dpa, AFP)

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