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Die vier Nebenschilddrüsen sitzen neben der Schilddrüse. Eine Fehlfunktion kann zu einem erhöhten Kalziumspiegel führen.

© dpa / Christin Klose

Hyperkalzämie hat viele Ursachen: Warum man seinen Kalziumspiegel nicht ignorieren sollte

Auch ein nur gering erhöhter Kalziumspiegel kann auf Dauer der Gesundheit schaden. Nierensteinen, Fatigue, Magen-Darm-Beschwerden, Osteoporose und Gefäßerkrankungen sind möglicherweise die Folge.

Der Kalzium-Wert wird heute bei vielen Laboruntersuchungen routinemäßig mitbestimmt. Dabei zeige sich bei etwa einem Prozent der Gesamtbevölkerung und drei Prozent der Frauen nach der Menopause leicht erhöhte Werte, teilte die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) mit. Dauerhaft gering erhöhter Kalziumspiegel könnten der Gesundheit schaden und etwa zu Nierensteinen, Fatigue, Magen-Darm-Beschwerden, Osteoporose und Gefäßerkrankungen führen. Außerdem kann er ein Symptom für verschiedene Erkrankungen sein. Deshalb sollte eine sogenannte Hyperkalzämie immer abgeklärt werden, rät die DGE.

„Kalzium hat verschiedene Funktionen im Körper“, sagt Stephan Scharla, Sprecher der Sektion Knochen- und Mineralstoffwechsel der DGE: „Die größte Menge ist im Knochen eingelagert und sorgt für die Stabilität der Knochen. Zudem ist das Mineral essenziell für die Signalübertragung in Zellen und die Blutgerinnung.“ Kalzium spiele auch eine wichtige Rolle für die Muskelfunktion und die Reizübertragung in den Nervenzellen und beeinflusst so auch Herzmuskulatur und Herzfunktion.

Die häufigste Ursache für einen erhöhten Kalzium-Blutspiegel ist der primäre Hyperparathyreoidismus (pHPT). „Etwa die Hälfte der Betroffenen leidet daran“, so Scharla. Hier liegt eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen vor: Eines oder mehrere der vier kleinen, „neben“ den Schilddrüsen angesiedelten Organe schütten unkontrolliert Parathormon aus.

Normalerweise sorgt dieses Hormon im Zusammenspiel mit Vitamin D und Calcitonin für einen normalen Kalziumspiegel im Blut. Ist etwa zu wenig Kalzium im Blut, wird mehr Parathormon freigesetzt und in der Folge normalisiert sich der Kalziumspiegel im Blut. Beim pHPT ist diese Rückkoppelung ausgesetzt und es wird zu viel Parathormon freigesetzt. (Tsp)

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