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Viele Versprechen, die auf Verpackungen von Babynahrung stehen, sind wissenschaftlich nicht unterfüttert.

© dpa / Armin Weigel

Säuglingsnahrung: Werbeversprechen für Gesundheitseffekte sind kaum belegt

Gut für die Entwicklung von Gehirn oder Augen soll sie sein. Doch für die angeblichen gesundheitlichen Vorteile von Babynahrung fehlen fast immer wissenschaftliche Referenzen.

Hersteller von Babynahrung werben auf Produktverpackungen gern mit gesundheits- und nährwertbezogenen Angaben. Bestimmte Nährstoffe sollen sich demnach zum Beispiel positiv auf die Entwicklung des Immunsystems, des Gehirns und Nervensystems oder der Augen des Kindes auswirken. Andere versprechen Unterstützung beim Wachstum.

Ein internationales Forscher-Team unter Beteiligung der Universitätsmedizin Leipzig hat die Gesundheitsversprechen auf den Verpackungen von Produkten für Muttermilchersatz und den begleitenden Internetseiten in 15 Ländern auf unterschiedlichen Kontinenten untersucht.

Das Ergebnis: Gerade mal jedes vierte (26 Prozent) Gesundheitsversprechen enthielt eine wissenschaftliche Referenz zur Unterstützung der Angabe. Wenn auf klinische Studien verwiesen wurde, dann überwiegend auf solche, die von Autoren durchgeführt wurde, die entweder von der Nahrungsmittelindustrie finanziert wurden oder direkt mit der Industrie verbunden waren.

Für 74 Prozent der Produkte, die spezifische gesundheitsbezogene Angaben machten, gab es gar keine wissenschaftliche Referenz. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher im britischen medizinischen wissenschaftlichen Fachmagazin „BMJ“. (tsp)

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