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Mohammed bin Salman ist der starke Mann in Saudi-Arabien.

© AFP/BANDAR AL-JALOUD

„Kurz vor dem Abschluss“: US-Sicherheitsberater und saudi-arabischer Kronprinz beraten über Abkommen

Washington ist schon jetzt der wichtigste Sicherheitspartner für Riad, die Zusammenarbeit soll nun weiter vertieft werden. Damit das klappt, ist wohl aber auch ein palästinensischer Staat nötig.

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman und der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan, haben sich laut saudi-arabischen Staatsmedien zu Beratungen über strategische Abkommen zwischen Riad und Washington getroffen.

In der saudi-arabischen Stadt Dhahran hätten Sullivan und Prinz Mohammed über die „halbfertige Fassung des Entwurfs der strategischen Abkommen zwischen dem Königreich und den USA“ gesprochen, berichteten die Staatsmedien am Sonntag. Die Arbeit an den Vereinbarungen stehe „kurz vor dem Abschluss“.

Lage im Gazastreifen besprochen

Die Abkommen gelten als wichtiger Teil der US-Bemühungen, Riad dazu zu bewegen, den Staat Israel anzuerkennen. Diese wurden durch den inzwischen seit sieben Monaten andauernden Gazakrieg erschwert.

Den Staatsmedien zufolge berieten sich Sullivan und Prinz Mohammed auch darüber, „was zwischen den beiden Seiten in der palästinensischen Frage unternommen wird, um einen glaubwürdigen Weg zu einer Zwei-Staaten-Lösung zu finden“.

Es sei zudem um die Lage im Gazastreifen gegangen und „die Notwendigkeit, den Krieg dort zu beenden und die Einreise von humanitärer Hilfe zu erleichtern“, hieß es. Nach Angaben des Weißen Hauses soll Sullivan noch am Sonntag nach Israel reisen, um dort Gespräche über den Krieg zu führen.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei töteten islamistische Kämpfer nach israelischen Angaben mehr als 1170 Menschen, 252 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Großangriff geht Israel seither massiv militärisch in dem Küstenstreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 35.380 Menschen im Gazastreifen getötet.

Saudi-Arabien will ein ziviles Atomprogramm

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden bemüht sich seit einiger Zeit darum, ein Abkommen zu erreichen, das Saudi-Arabien engere Beziehungen im Sicherheitsbereich zu den USA im Gegenzug für eine Anerkennung Israels einräumt. Washington ist schon jetzt der wichtigste Sicherheitspartner für Riad. Das Königreich strebt auch danach, Hilfe für ein ziviles Atomprogramm zu erhalten.

Im vergangenen September, vor dem Hamas-Großangriff auf Israel, sagte Prinz Mohammed in einem Interview mit dem US-Sender Fox News, dass ein Abkommen über die Normalisierung der Beziehungen zu Israel „jeden Tag näher“ rücke. Die sieben Monate der Gefechte und die wachsende Anzahl getöteter Zivilisten im Gazastreifen haben diesen Bemühungen jedoch stark geschadet.

Saudi-arabische Vertreter haben angegeben, dass Beziehungen zu Israel nicht ohne Schritte zu einem Palästinenserstaat möglich seien – der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu lehnt dies jedoch ab. (AFP)

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