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Lesermeinung: Kulturbanausen mit der Spitzhacke

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Potsdam im Sommer 2003: Schlössernacht in Sanssouci, quirliges Leben am Luisenplatz (wo ist das Denkmal), in der Brandenburger und im Holländerviertel. Die Freude des Wiederentdeckens ist groß. Und Potsdam ist seit zwei, drei Jahren schon wieder ansehnlicher geworden. Die Stadt ist also doch nicht „Opfer des kollektiven Gedächtnisschwundes“ geworden, wie ein Kritiker es vor Jahren befürchtete. Aber man muss nicht ein Sternaux oder Giersberg sein, um die Öde an der Nikolaikirche und Langen Brücke zu beklagen: Das beschädigte Stadtschloss wurde nach dem Krieg auf Geheiß der SED dem Erdboden gleichgemacht. Die damals die Spitzhacke schwangen, sagen einem heute frech ins Gesicht, dass sie kein Stadtschloss wollten und das Geld für andere Dinge gebraucht würde. Kulturbanausen! Was ist eigentlich mit dem Kanal, was mit den Bäumen in der Charlottenstraße oder in der Breiten Straße? Renovierte Plattenhochhäuser statt Neustädter Tor, außerdem verstellen sie die Sichtachsen nach Sanssouci. Warum dieses Gezerre um den Wiederaufbau der Garnisonkirche, die doch neben dem Turm der Heiliggeistkirche zur einmaligen Stadtsilhouette von Potsdam beitrug?R. Hapke, Koblenz I. Durka

R. Hapke, Koblenz

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