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RAF: Gute Chancen auf Entlassung

Das Oberlandesgericht Stuttgart prüft eine mögliche Entlassung der einstigen RAF-Terroristin Brigitte Mohnhaupt. Sie sitzt seit mehr als 24 Jahren im Gefängnis.

Stuttgart - In einer nichtöffentlichen Anhörung des Oberlandesgerichts (OLG) Stuttgart hat der Vertreter der Bundesanwaltschaft beantragt, die Strafe zur Bewährung auszusetzen. Damit könnte die im Frauengefängnis im bayerischen Aichach einsitzende 57-Jährige frühestens am 26. März auf freien Fuß kommen. Das OLG will seine Entscheidung in der ersten Februarhälfte bekannt geben.

In gut informierten Justizkreisen wird damit gerechnet, dass das OLG dem Antrag stattgibt. Weder aus einem Gutachten noch aus ihrem Verhalten im Strafvollzug im bayerischen Aichach seien Anhaltspunkte für eine Rückfallgefahr erkennbar, heißt es.

Mohnhaupt, die von 1977 bis zu ihrer Festnahme im November 1982 zu den führenden Köpfen der "Roten Armee Fraktion" zählte, gilt als Rädelsführerin der Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer im Herbst 1977.

Unterdessen hat sich der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum für eine Entlassung Mohnhaupts sowie des ebenfalls seit 1982 inhaftierten Christian Klar ausgesprochen. Er gehe davon aus, dass die Täter inzwischen nicht mehr gefährlich seien und Distanz zu ihren Taten gewonnen hätten, sagte Baum der "tageszeitung". "Sie rechtfertigen diese auch nicht mehr." Bundespräsident Horst Köhler prüft derzeit eine Begnadigung Klars. (tso/dpa)

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