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Sonne und Wind stehen bei den Deutschen weiterhin hoch im Kurs. Auch ganz in ihrer Nähe sehen mehr als 60 Prozent der Bürger gerne Windräder oder Solaranlagen, oder beides, wie hier.

© dapd

Erneuerbare Energien: Hoche Zustimmung trotz höherer Preise

In Umfragen kommen Wind- und Solarstrom weiterhin auf überwältigende Zustimmungswerte. Allerdings macht sich die Strompreisdebatte vor allem in Ostdeutschland bemerkbar. Die Kostenverteilung wird als ungerecht empfunden.

Berlin - Die Energiewende bekommt trotz der Strompreisdebatte der vergangenen Wochen weiterhin überwältigende Zustimmungswerte. Das zeigt die fünfte Akzeptanzumfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien, die vor allem von zwei Bundesministerien finanziert wird. Im Bundesdurchschnitt liegt die Zustimmung zu den erneuerbaren Energien bei 93 Prozent. Im Saarland ist sie mit 97 Prozent am höchsten, direkt dahinter kommt Berlin mit einer Zustimmung von 96 Prozent. Selbst im Land mit der geringsten Zustimmung, nämlich Brandenburg, sind 87 Prozent dafür.

Auch in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft finden 67 Prozent der mehr als 4000 Befragten Windräder, Solaranlagen oder Biogasanlagen gut. Die Zustimmung ist mit 95 Prozent in Schleswig-Holstein am größten und in Brandenburg mit 61 Prozent am niedrigsten. Selbst den Netzausbau, um Wind- oder Solarstrom abzutransportieren, akzeptieren 63 Prozent der Befragten. Allerdings wünschen sich 77 Prozent der Befragten unterirdische Starkstromkabel. Offenbar ist vielen nicht bewusst, dass auch bei Erdkabeln ein breiter Streifen oberhalb der Stromleitung frei gehalten werden muss, weil sonst Schäden nicht behoben werden können.

Das umstrittenste Thema sind die Kosten. Eine EEG-Umlage in Höhe von fünf Cent, 2013 werden es 5,3 Cent sein, halten 51 Prozent der Befragten für nicht mehr in Ordnung, 46 Prozent können damit noch leben. Die Zustimmung ist in Baden-Württemberg mit 55 Prozent am höchsten und in Sachsen-Anhalt mit 25 Prozent am niedrigsten. Der Ökonom Roland Menges, der an der Technischen Universität Clausthal Energiewissenschaft lehrt, hat bei qualitativen Interviews herausgefunden, dass vor allem die Ausnahmen von der EEG-Umlage als ungerecht empfunden werden. Die Kosten der Energiewende seien akzeptabel, wenn alle sie tragen, lautet sein Fazit. Dagmar Dehmer

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