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Atomstreit: Iran lehnt Zugeständnisse ab

Wenige Tage vor der entscheidenden Sitzung der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO hat der Iran jegliche Zugeständnisse im Atomstreit abgelehnt.

Teheran/Moskau/Kabul - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad bekräftigte das Recht seines Landes auf eine eigene Urananreicherung. An der harten iranischen Haltung scheiterte auch eine weitere Gesprächsrunde in Moskau. US-Präsident George W. Bush warnte unterdessen in Kabul eindringlich vor dem möglichen Aufstieg des Irans zur Atommacht.

"Die Nukleartechnologie ist eine Errungenschaft der Iraner, und kein Land hat das Recht, sie uns wegzunehmen", sagte Ahmadinedschad nach Angaben der Agentur Fars bei einem Malaysia-Besuch. Die Inspektoren der IAEO hätten im Iran keinerlei Hinweise auf ein Atomwaffenprogramm gefunden, "und trotzdem werden unlogische Vorwürfe gegen uns erhoben". Von Montag an wird der IAEO-Gouverneursrat in Wien erneut über das iranische Atomprogramm beraten und bei Zweifeln an dessen Friedfertigkeit den UN-Sicherheitsrat einschalten.

Eine iranische Atombombe "wäre das Destabilisierendste, was der Region und der Welt passieren könnte", sagte Bush bei einem unangekündigten Besuch in der afghanischen Hauptstadt Kabul. "Der Iran darf keine Atombombe haben." Washington werde mit Freunden und Alliierten darauf hinarbeiten, die Regierung in Teheran davon zu überzeugen, auf ein eventuelles Atomwaffenprogramm zu verzichten.

In Moskau verhandelten die Sekretäre der Sicherheitsräte, Igor Iwanow und Ali Laridschani, vier Stunden lang ergebnislos über den Kompromissvorschlag Russlands, Uran für den Iran auf russischem Gebiet anzureichern. "Der Prozess der Anreicherung ist das souveräne Recht des Irans", sagte Laridschani hinterher. Ähnlich wie Ahmadinedschad kritisierte er die IAEO. "Ich warne vor einer Sprache der Drohungen", zitierte ihn die Agentur Interfax. (tso/dpa)

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