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Politik: Spendenaffäre - Israelischer Präsident sieht sich als Opfer eines Racheakts

Der israelische Präsident Eser Weizman hat die Enthüllungen um seine Spendenaffäre als Racheakt eines kriminellen Medienmoguls dargestellt, dem er eine Begnadigung verweigert habe. Bei einem Treffen mit der Familie des "Maariv"-Zeitungsverlegers Ofer Nimrodi vor rund drei Monaten sei er "nicht direkt bedroht worden, aber es fielen unschöne Worte über mein Verbleiben im Amt", sagte Weizman laut Zeitungsberichten vom Freitag.

Der israelische Präsident Eser Weizman hat die Enthüllungen um seine Spendenaffäre als Racheakt eines kriminellen Medienmoguls dargestellt, dem er eine Begnadigung verweigert habe. Bei einem Treffen mit der Familie des "Maariv"-Zeitungsverlegers Ofer Nimrodi vor rund drei Monaten sei er "nicht direkt bedroht worden, aber es fielen unschöne Worte über mein Verbleiben im Amt", sagte Weizman laut Zeitungsberichten vom Freitag. Damit habe er dazu gezwungen werden sollen, den wegen eines Mordversuchs angeklagten und wegen illegaler Abhöraktionen bereits verurteilten Nimrodi zu begnadigen.

Weizman gerät seit Tagen wegen der Annahme hoher Geldgeschenke zunehmend unter Druck. In der von einem "Maariv"-Journalisten aufgedeckten Affäre geht es um rund eine halbe Million Dollar (etwa 970 000 Mark), die der 75-Jährige zwischen 1989 und 1993 nach eigenen Angaben als "Geschenk" von dem französischen Geschäftsmann Edouard Saroussi erhalten hatte. Wegen der Affäre waren in den vergangenen Tagen Rücktrittsforderungen gegen Weizman laut geworden. Auch der Fraktionschef seiner eigenen Partei im Parlament, Pines, forderte eine öffentliche Erklärung von dem Staatschef. Es handle sich bei den Vorwürfen gegen Weizman um eine "sehr ernste Angelegenheit". Nach Informationen der Zeitung bekam Weizman das Geld zwischen 1988 und 1993 in monatlichen Überweisungen von bis zu 10 000 Dollar. Zu dieser Zeit war Weizman Oppositionsabgeordneter. Diesen Berichten zufolge soll der Politiker nach dem Antritt seines Amtes als Präsident das Geld zwischen 1993 und 1995 für private Zwecke ausgegeben haben. Damit habe er gegen israelisches Recht verstoßen. Dieses verbietet es Inhabern politischer Ämter, Geschenke zu behalten.

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