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Griechenland: Terroristen in Athen drohen mit Anschlägen

Die schweren Unruhen, die Griechenland nach dem Tod des 15-jährigen Schülers Alexandros Grigoropoulos durch eine Polizeikugel erschütterten, waren „nur ein guter Vorgeschmack auf das, was kommt“. Das prophezeit die griechische Terrororganisation Revolutionärer Kampf (EA) in einem Bekennerschreiben, mit dem sie die Verantwortung für den Anschlag auf drei Polizisten übernimmt.

Athen - Vor zehn Tagen war ein 21-jähriger Beamter im Athener Stadtteil Exarchia durch mehrere Schüsse schwer verletzt worden. Sie habe den Ort des Anschlags bewusst gewählt, um „eine Antwort auf die Ermordung von Grigoropoulos“ zu geben. Der 15-Jährige war ebenfalls in Exarchia getötet worden. „Auf Kugeln antworten wir mit Kugeln“, heißt es in dem Bekennerschreiben, das die Athener Zeitung „Pontiki“ am Donnerstag veröffentlichte. Die Gruppe ruft in dem Schreiben zum „bewaffneten Volksaufstand“ gegen einen Staat auf, der „tausende Arme, Arbeiter und Rentner mittelbar ermordet“. Indirekt droht die Organisation auch dem zurzeit in Untersuchungshaft sitzenden Polizisten, aus dessen Waffe der tödliche Schuss auf den 15-Jährigen fiel: „Wir sind sicher, dass sein Gefängnisaufenthalt kurz sein wird und erwarten ihn bald in unserer Nähe“, heißt es in dem Bekennerschreiben. Es schließt mit dem Aufruf: „Alle Macht in den Händen der Proletarier!“

Mit dem Bekennerschreiben bestätigt sich die Befürchtung, dass der Tod des 15-Jährigen und die folgenden Ausschreitungen ein Wiedererstarken des Terrorismus in Griechenland einleiten könnten. Aus Polizeikreisen hieß es, man halte das Schreiben für echt, auch wenn es sich im Stil erheblich von früheren Bekennerbriefen der Gruppe unterscheide.

Der Revolutionäre Volkskampf betrachtet sich als Nachfolgeorganisation der 2002 weitgehend zerschlagenen Terrorgruppe „17. November“, auf deren Konto 23 Morde und über hundert Sprengstoffanschläge gehen. Gerd Höhler

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