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Das Schulzentrum Am Stern

© Ottmar Winter PNN

Nach Elternsorgen in Potsdam: Ministerium deckelt Stellenkürzungen in Schulen

Seit Tagen schreiben Familien aus dem Schulzentrum Am Stern an Politiker. Nun hat das Bildungsministerium eine wichtige Klarstellung vorgenommen.

Über die vom Brandenburger Bildungsministerium geplante Kürzung von Lehrerstunden bei zusätzlichen Unterrichtsangeboten an Schulen wird seit Wochen kontrovers diskutiert. In Potsdam ist der Widerstand offensichtlich besonders groß am Montessori-Schulcampus Am Stern. Von dort haben die PNN in den vergangenen Wochen gleich mehrere Schreiben von Elternvertretern erreicht, die auch an Potsdamer Landtagsabgeordnete gingen. Der Tenor: Gerade diese Bildungseinrichtung sei übermäßig stark von den Plänen betroffen.

So schrieben beispielsweise Schulelternsprecher Ulf Rosner und die Schüler:innen-Vertreter Joelina Feige und Ben Funk, die Pläne im Ministerium von Britta Ernst (SPD) würden dafür sorgen, dass zwei volle Stellen in der Schule gestrichen werden müssten. Das seien dreimal mehr Stellen als im Schnitt in Brandenburg. Doch wie solle angesichts solcher Entscheidungen die bessere Unterstützung auch von benachteiligten Schülern gelingen - und die bessere Förderung von Kompetenzen in Fächern wie Deutsch oder Mathematik, fragt die Schulvertretung. In der Schule gibt es laut dem Bildungsserver des Landes 75 Lehrkräfte und rund 770 Schüler.

Ministerium versucht Bedenken zu zerstreuen

Das so kritisierte Ministerium hat jetzt auf PNN-Anfrage reagiert - die Antworten beziehen sich allerdings nicht auf diese einzelne Schule, teilte die Behörde mit. Konkrete Stellenzuweisungen für die Schulen seien auch noch nicht erfolgt. Dabei werde es in jedem Fall eine Deckelung bei Reduzierung geben - nämlich auf höchstens 1,5 Vollzeitstellen pro Einrichtung, wie Ministerin Ernst persönlich auf Anfrage sagte.

Bildungsministerin Britta Ernst (SPD).

© dpa/Bernd settnik

Hintergrund ist die Annahme des Ministeriums, dass wegen Personalmangels in diesem Jahr etliche Lehrkräftestellen nicht besetzt werden können. Für 200 dieser Leerstellen sollen zum Beispiel Sozialarbeiter oder Schulassistenzen eingestellt werden, um den Lehrbetrieb an sich zu entlasten. Dafür müssen allerdings bestimmte Stundenkontingente gekürzt werden. Eine Ministeriumssprecherin sprach zuletzt von „maßvollen Anpassungen“: Mit „minimalen Auswirkungen“ an einzelnen und gut mit Lehrpersonal ausgestatteten Schulen könne landesweit Entlastung an besonders belasteten Schulen geschaffen werden.

An den Plänen gibt es seit Wochen viel Kritik, unter anderem von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und den Linken im Landtag.

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