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Sport: Kraftlos in Hannover

Ersatzgeschwächte Eisbären unterliegen den Scorpions in der Verlängerung 4:5

Nur 57 Sekunden waren gestern Abend in der Tui-Arena gespielt, als ein für die Eisbären dramatisches Spiel ein plötzliches Ende fand: Da überwand Hannovers Verteidiger Sascha Goc Berlins Torwart Youri Ziffzer mit einem Schuss ins rechte obere Eck zum 5:4. Nach einem 4:4 war es in die Verlängerung gegangen.

Selten zuvor in der laufenden Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hatte der Tabellenführer derart erschöpft gewirkt, wie am Mittwoch. Allen voran war da Mark Beaufait zu nennen: Der US-amerikanische Stürmer der Eisbären nahm sich im zweiten Drittel eine Auszeit nach der anderen – auf der Strafbank. Und so kam es, dass die Berliner nach gutem Beginn angesichts ihrer mangelnden Disziplin den Scorpions vor 4922 Zuschauern unterlagen.

Erstmals in dieser Spielzeit traten die Eisbären ohne fünf Stürmer an, die zu ihrem Stammpersonal zählen. Und wie wichtig Denis Pederson, Christoph Gawlik, André Rankel (alle verletzt) sowie Steve Walker und Alexander Weiß (beide gesperrt) für die Berliner sind, belegt die Zahl der Tore, die auf das Konto des Quintetts gehen: 49 von 153 Berliner Treffern haben die fehlenden fünf Offensivkräfte in den 35 Saisonspielen erzielt.

Für die Tore der Eisbären in einem ordentlichen ersten Drittel gegen zunächst vorsichtig spielende Hannoveraner mussten andere sorgen. Stefan Ustorf erzielte im Überzahlspiel das 1:0, Richard Mueller nach einem Konter das 2:0. Nach der ersten Pause allerdings häuften sich die Unkonzentriertheiten bei den Berlinern, das Spiel kippte, drei Überzahltore später führte Hannover 3:2. Der von Trainer Don Jackson sehr oft eingesetzte Deron Quint erzielte zwar das 3:3, doch nur eine Sekunde vor der zweiten Drittelpause gelang Goc das 4:3 für Hannover.

Im Schlussabschnitt wirkte es zunächst so, als sei der auf der Berliner Auswechselbank mit seinen Händen oft wild gestikulierende Jackson der einzige Berliner, der noch bei Kräften war. Doch das täuschte: Nathan Robinson drehte auf dem Eis nicht nur seine unwiderstehlichen Kringel, sondern schoss auch das Tor zum 4:4 – die Entscheidung musste in der Verlängerung fallen. Dort gelang Goc dann das Siegtor für Hannover – in Überzahl, Berlins Stürmer Constantin Braun saß auf der Strafbank.

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