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Ostderby: Rostock sucht gegen Union den Aufwärtstrend

Hansa Rostocks Trainer Zachhuber nimmt seinen Job ernst - und er kann ziemllich ungemütlich werden. Für die schwächelnden Unioner wird es an der Ostseeküste nicht einfach.

Rostock - Andreas Zachhuber wählt gerne markige Worte und spricht in kurzen, zackigen Sätzen. Man spürt: Der Trainer von Hansa Rostock nimmt seinen Job ernst. Und dass er ziemlich ungemütlich werden kann, wenn es nicht so läuft, wie er sich das vorgestellt hat.

Der Ton von Zachhuber ist dieser Tage noch schärfer geworden. Martin Retov, Noch-Kapitän und in der Vorsaison Führungsspieler, hat Zachhuber unverblümt mitgeteilt, dass er nicht mehr mit ihm plane. Er sei im defensiven Mittelfeld zurzeit nur die Nummer vier, ließ Zachhuber den Dänen wissen. „Ich weiß nicht, was hier passiert“, sagte Retov.

Dabei ist die Antwort recht simpel: Hansa hat mit dem 1:1 zu Hause gegen Bielefeld und dem 0:3 bei 1860 München nach der Winterpause einen Fehlstart hingelegt und sich – ähnlich wie in der Vorsaison – im unteren Tabellendrittel eingerichtet. Hoffnungsvolle spielerische Ansätze scheinen wie die Blütenknospen von den Schneemassen an der Ostseeküste erdrückt worden zu sein. „Das hat mit Zweiter Liga nichts zu tun“, motzte Zachhuber zuletzt in München.

Hansa sucht weiter den Aufwärtstrend. Dabei helfen soll nun die neu verpflichtete Skandinavien-Fraktion mit dem Schweden Andreas Dahlén (Abwehr) sowie den Isländern Helgi Danielsson (Mittelfeld) und Gardar Johannsson (Sturm). Alle drei werden wohl im Heimspiel am Sonnabend gegen den 1. FC Union (13.30 Uhr, live auf Sky) ihr Debüt in der Startelf geben.

Dass Rostock auf eine Skandinavien-Connection setzt, hat Tradition. Vor allem Schweden, wie etwa Ex-Kapitän Peter Wibran, suchten in der Vergangenheit ihr Glück bei Hansa Rostock. „Unser Standortnachteil ist manchmal auch ein Standortvorteil“, sagt Manager René Rydlewicz und meint die geographische Nähe des wirtschaftsschwachen Bundeslandes zu anderen Ostsee-Anrainerstaaten. Mit sportlichen Ambitionen kann Rydlewicz nur bedingt werben. Das Saisonziel ist ein Platz im Mittelfeld. Der Aufstieg sei irgendwann das Ziel, „dem wir uns Schritt für Schritt nähern“, sagt Rydlewicz.

So könnte die Partie gegen die zuletzt ebenfalls schwächelnden Unioner ein winzig kleiner Schritt in die richtige Richtung werden. Zuletzt verloren die Berliner in Düsseldorf 0:1. Doch die Begegnung birgt auch für Hansas Mannschaft Gefahren. Trainer Zachhuber fordert naturgemäß einen Sieg. Andernfalls könnte er sogar noch ungemütlicher werden.Kerstin Hebeler

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