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Dänemark verteidigte seinen Titel.

© AFP/JONATHAN NACKSTRAND

Stimmungsvolle Endrunde in Stockholm: Die Handball-WM war Werbung für den Sport

Handballspiele in Fußballstadien auszutragen, ist nicht ohne Risiko. Wenn wie beim Finale dieser WM in Stockholm aber 23.000 Fans begeistert mitgehen, entsteht eine ganz besondere Stimmung.

Ein Kommentar von Carolin Paul

Es ist schon etwas Besonderes. Wenn über 23.000 Menschen gemeinsam ein Lied singen, eine Mannschaft bejubeln, einen Sport feiern, dann führt das zu Gänsehaut. Dann macht es einfach noch einmal mehr Spaß, den dänischen Handballern in der Stockholmer Arena zu ihrem dritten Weltmeistertitel in Serie zu beglückwünschen.

Natürlich gibt es genauso berechtigte Stimmen, die nicht unbedingt dafür sind, Handball in einem Fußballstadion auszutragen. Der Raum ist weiter, die Akustik offener und die Nähe, die sonst so bezeichnend ist, fällt überwiegend weg.

Und dass das Konzept schiefgehen kann, hat sich an gleicher Stelle vor drei Jahren bewiesen, als das Finalwochenende der Europameisterschaft ohne die Schweden stattfand und die Ränge überwiegend leer blieben. Als anstatt von Euphorie nur ein kalter Windzug in der Arena zu spüren war.

Dieses Jahr aber ging der Plan besser auf. Sicher, der Gastgeber war am Ende mit seinem vierten Platz und der Niederlage gegen Spanien unzufrieden, hatten sich die Goldmedaillen-Gewinner der EM in Budapest doch wesentlich mehr ausgerechnet. Doch ein Handballfest wurde es trotzdem.

Weil die Schweden auch im anschließenden Endspiel für Stimmung sorgten. Weil die Wiederauflage des Olympia-Finales hochklassiger kaum hätte sein können. Weil es wie in dem gesamten Wettkampf viele Tore, viel Tempo und viel Emotion zu sehen gab.

Dass all das Tausenden Menschen zugänglich war, kann für den Sport nur zuträglich sein. Vor allem, weil sich die Sportler während des Turniers wieder einmal überaus nahbar zeigten. Weil keine unnötigen Grenzen zum Publikum gezogen wurden. Weil kein Team mit Allüren auf sich aufmerksam machte. Das ist Werbung für den Sport.

Insofern geht der Blick bereits jetzt gespannt in Richtung der Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Dann findet das Eröffnungsspiel im Düsseldorfer Fußballstadion statt, 40.000 Karten sind dafür bereits verkauft. Dann könnte es wieder zu einer besonderen Stimmung und zu Gänsehaut kommen.

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