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Ein Stromzähler dreht sich. Bei Streitigkeiten mit Energieversorgern können sich Verbraucher an die Schlichtungsstelle Energie wenden – und die hatte im abgelaufenen Krisenjahr mehr zu tun als je zuvor.

© dpa / Sebastian Gollnow

25.000 Anträge bei Schlichtungsstelle : Beschwerden über Energieversorger auf Rekordhoch

Der Schlichtungsstelle Energie zufolge gab es 2023 so viele Beschwerden über Energieversorger wie noch nie zuvor. Der Grund: vor allem die Preisbremsen.

Im vergangenen Jahr haben sich deutlich mehr Verbraucher über ihren Strom- oder Gasversorger beschwert als 2022. Bei der Schlichtungsstelle Energie gingen im vergangenen Jahr 25.000 Anträge auf Schlichtung ein - „und damit so viele wie noch nie“, wie Geschäftsführer Thomas Kunde dem digitalen Medienhaus Table.Media sagte. Im Vergleich zum bisherigen Spitzenjahr 2022 stieg die Anzahl der Beschwerden demnach um fast 40 Prozent.

Dieser Anstieg sei auch den Preisbremsengesetzen geschuldet, sagte Kunde. „Das waren nicht die glücklichsten aller Gesetze, die geschrieben wurden. Sie sind unverständlich und lassen Lücken.“ Auf die Preisbremsen bezogen sich nach einer vorläufigen Auswertung der Schlichter rund 1900 Beschwerden.

Die Zahl der Anbieter, gegen die Beschwerden eingereicht wurden, wuchs den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren deutlich: 2021 gingen bei der Schlichtungsstelle Anträge gegen 400 Anbieter ein, 2022 gegen 550 Versorger und 2023 gegen rund 750. Die Bearbeitungszeit der Schlichtungsfälle beträgt laut Geschäftsführer Kunde inzwischen bis zu einem Jahr.

Die Schlichtungsstelle Energie ist eine unabhängige und neutrale Einrichtung zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Verbrauchern und Energieversorgungsunternehmen. Sie wird gemeinsam getragen vom Bundesverband der Verbraucherzentralen und den Verbänden der Energiewirtschaft. Das Schlichtungsverfahren ist für Verbraucherinnen und Verbraucher kostenfrei. (AFP)

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