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Wirtschaft: Der Preis ist heiß

Was ist günstiger: selbst gekochtes Essen oder schnelle Fertigprodukte aus der Packung?

Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Und die Geldbeutel unterschiedlich dick. Stellvertretend für viele Haushalte haben wir uns daher gefragt, wie der Magen am preisgünstigsten gefüllt werden kann: Mit Hausmannskost aus eigener Zubereitung oder Fertiggerichten aus der Dose oder Packung?

Für Ernährungsexperten ist die Antwort klar: „Es kostet grundsätzlich am wenigsten, mit frischen Zutaten zu Hause zu kochen“, sagt Angela Giellert vom privaten Berliner Kochstudio „Cookeria“. Fertigprodukte seien dagegen vergleichsweise teuer, weil sie meist in kleinen Portionen verkauft würden, sagt Giellert. „Ein paar Löffel Mehl, Butter und die Gewürze sind allemal billiger als eine Fertigsauce zum Anrühren.“

Ganz so einfach ist der Preisvergleich aber nicht. Kochen verbraucht schließlich Energie. Die Zubereitung kostet Arbeitszeit, dann fehlen noch die Gewürze, auch die Küche muss entsprechend ausgestattet sein. Und bei frischen Lebensmitteln gibt es starke saisonale Schwankungen, so sind viele Gemüsesorten im Winter deutlich teurer als im Sommer. Das alles ist in unserem kleinen Preisvergleich nicht berücksichtigt, wir haben Durchschnittswerte genommen. Der Vergleich wird auch dadurch erschwert, dass Fertigprodukte in unterschiedlichen Portionen und Zubereitungsarten verkauft werden. Außerdem weicht beispielsweise der Preis für eine Fertig-Lasagne im Discounter erheblich von dem in einem Feinschmecker-Geschäft ab. In jedem Fall zahlen Käufer von Fertigprodukten aber für jede Verarbeitungsstufe mit, aufgeschlagen werden auch die Kosten für Verpackung sowie Forschung und Entwicklung der Produkte.

Für billige und gesunde Ernährung gibt es einige Grundregeln. Saisonale und regionale Produkte sind wegen der kürzeren Transportwege billiger als exotisches Obst oder Gemüse außerhalb der Saison. Bio-Produkte machen den Durchschnittsspeiseplan um 40 Prozent teurer, haben Ernährungswissenschaftler herausgefunden. Das kann ein Esser auch dann nicht aufwiegen, wenn er weniger Fleisch isst.

Jan Friedmann

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