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Tarifstreit: Die Bahn legt drauf

Nach dem ersten Warnstreik der Gewerkschaften Transnet und GDBA am Donnerstagmorgen ist Bewegung in den Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn gekommen. Der Konzern kündigte ein neues Angebot an.

Berlin - Die Bahn wolle in der nächsten Verhandlungsrunde an diesem Freitag ein neues Angebot für die 130 000 Beschäftigten vorlegen, wie aus verhandlungsnahen Kreisen verlautete. Dabei werde man auf einen Teil der Arbeitnehmerforderungen eingehen, hieß es. Für das Wochenende sind keine weiteren Warnstreiks geplant.

An den Aktionen vom frühen Donnerstagmorgen an hätten sich bundesweit 400 Beschäftigte beteiligt, erklärten die beiden Gewerkschaften. Vor allem in Bayern und im Kölner Raum gab es Verspätungen und Zugausfälle. Nach Angaben der Bahn fielen 36 Regional- und 7 Fernzüge aus. Die Gewerkschaften sprachen indes von 60 ausgefallenen und 130 verspäteten Zügen. Die Region Berlin war kaum betroffen. „Wir wollten mit punktuellen Warnstreiks Druck ausüben, ohne den gesamten Zugverkehr lahmzulegen“, sagte Transnet-Vizechefin Regina Rusch- Ziemba. „Wir hoffen, dass wir endlich etwas bekommen, worüber wir verhandeln können“, hieß es bei der GDBA.

Auch Verhandlungen mit GDL angesetzt

Bislang hatte die Deutsche Bahn Einkommensverbesserungen von einem Prozent sowie mehrere Einmalzahlungen geboten. Sie sollten allerdings an den Unternehmenserfolg gekoppelt sein. Die Gewerkschaften fordern dagegen zehn Prozent mehr, eine bessere Planbarkeit der Arbeits- und Ruhezeiten sowie mindestens zwölf freie Wochenenden pro Jahr. Die Bahn signalisierte Entgegenkommen bei der Arbeitszeit – so sollen Dienstpläne verbindlicher und mitarbeiterfreundlicher werden.

In zahlreichen Arbeitsgruppen hatten Bahn und Arbeitnehmer in den vergangenen Tagen über dieses Thema gesprochen. Für die Gewerkschaften ist das Thema Arbeitszeit besonders wichtig. Bahn-Personalvorstand Norbert Hansen hatte allerdings bereits signalisiert, dass ein Entgegenkommen in diesem Punkt bedeute, dass es weniger Spielraum für Lohnerhöhungen gebe.

Am Freitag verhandelt die Bahn auch mit der Lokführergewerkschaft GDL. Sie fordert 6,5 Prozent mehr Lohn und ebenfalls bessere Arbeitszeiten. Die Bahn hofft darauf, bis Samstag mit allen Gewerkschaften die Tarifrunde abschließen zu können. Carsten Brönstrup

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