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Wirtschaft: Von der Forschung zur Erprobung

2001 – BRENNSTOFFZELLE Man weiß, dass sie gut ist und wie sie funktioniert. Nur, bis sie auf möglichst kleinem Raum störungsfrei läuft und bis man sie im Laden für einen akzeptablen Preis kaufen kann, wird es noch eine Weile dauern.

2001 – BRENNSTOFFZELLE

Man weiß, dass sie gut ist und wie sie funktioniert. Nur, bis sie auf möglichst kleinem Raum störungsfrei läuft und bis man sie im Laden für einen akzeptablen Preis kaufen kann, wird es noch eine Weile dauern. Gemeint ist die Brennstoffzelle. Immerhin sind sich die Fachleute einig darüber, dass nur sie langfristig die Gewähr dafür bietet, bei der Energiegewinnung aus der fossilen Technik herauszukommen – Klimaschutz und die Endlichkeit dieser Rohstoffe verlangen es.

Bereits 1839 entdeckte der walisische Physiker Sir William Grove, dass ein elektrischer Strom fließt, wenn man die Elektrolyse umkehrt: Die Brennstoffzelle war geboren. Aber niemand kümmerte sich um das Kind – alles scharte sich um Dampfmaschine und Verbrennungsmotor. Am interessantesten ist die Technik im mobilen Einsatz. Deshalb wird überall daran geforscht. Bei DaimlerChrysler zum Beispiel ist es der F-Cell in Gestalt der A-Klasse, bei Opel der HydroGen3 als Zafira. USA, Japan, Island – allenthalben entstehen die ersten Tankstellennetze für Wasserstoff, aber auch die Logistik hat noch erheblichen Forschungsbedarf. Allerdings nicht mehr an den Grundlagen: Die Alltagspraxis muss zeigen, wo es hapert.

Auch bei einem weiteren Anwendungsgebiet ist die Erprobungsphase eingeläutet – bei den Brennstoffzellen, die als Blockheizkraftwerke dienen sollen. Testreihen von Herstellern stehen bereits in Haushalten, freilich müssen die Techniker bislang noch allzu oft zu diesen Anlagen ausrücken, die eine oder andere Komponente reparieren. Allerdings werden diese Anlagen im Moment noch darauf getrimmt, Erdgas als Brennstoff zu verkraften. Das ist für die Übergangszeit wichtig, bis die Infrastruktur vollends auf Wasserstoff umgestellt ist.

Damit wäre also auch hier der Kauf ein noch zu hohes und zu teures Risiko für den Privatmann. Die Firmen, die später an der Technik verdienen wollen, denken daher jetzt schon in eine ganz andere Richtung: Gekauft wird nicht der Apparat, sondern die Dienstleistung der Strom- und Wärmeversorgung. Das hat noch einen ganz anderen Vorteil: Regelt eine Zentrale eine Vielzahl jener Brennstoffzellen in den Häusern, können diese zu „virtuellen Kraftwerken“ vereint werden. Strom und Wärme werden in direkter Nähe zum Verbraucher produziert, was Leitungsverluste verringert. gih

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