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DIE URSACHEN DER KRISE: Vorstand drängt Gläubiger zum Verzicht

Fünf Wochen, nachdem der Berliner Solarmodulhersteller Solon Insolvenzantrag einreichen musste, ist nun auch der Solarzellenproduzent Q-Cells endgültig in eine schwere Krise geraten. Beide Firmen waren Ende der 90er Jahre von teils denselben Personen gegründet worden.

Fünf Wochen, nachdem der Berliner Solarmodulhersteller Solon Insolvenzantrag einreichen musste, ist nun auch der Solarzellenproduzent Q-Cells endgültig in eine schwere Krise geraten. Beide Firmen waren Ende der 90er Jahre von teils denselben Personen gegründet worden. In der Nacht zum Dienstag kündigte der Q-Cells-Vorstand unter Nedim Cen in einer Pflichtmitteilung an die Börse einen zweistufigen Restrukturierungsplan an, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2014 wieder eine schwarze Null schreiben will. Das Ziel könne aber nur erreicht werden, wenn in einem ersten Schritt die Besitzer einer 200-Millionen-Euro-Anleihe, die bereits Ende Februar 2012 fällig wird, sich mit einer „zeitlich gestaffelten Teilrückzahlung“ zufriedengeben. Zudem sollen sich auch die Besitzer zweier weiterer Anleihen, die 2014 und 2015 fällig werden, kompromissbereit zeigen. Das heißt: Investoren werden vertröstet. Das Unternehmen kündigte eine außerordentliche Hauptversammlung an. Die Zeit drängt: Gibt es in den kommenden fünf Wochen keine Einigung mit den Gläubigern, könnte eine Insolvenz wie bei Solon unabwendbar sein. Q-Cells-Chef Cen, selbst ein Finanzexperte, will davon noch nichts wissen: „Eine Insolvenz ist derzeit nicht in der Diskussion“, sagte er am Dienstag. Q-Cells habe ein Liquiditätspolster von 304 Millionen Euro. kph

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