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Tagesspiegel Plus

Das Leben vor 800 Jahren: „Der Berliner trinkt viel Bier, aber ist dem Suff nicht so verfallen wie die Schwaben“

Viele Feiertage, viele Kinder, viel Hirse – so sah das Leben der Urberliner vor 800 Jahren aus. Ein Gespräch über die Stadt von damals mit drei Archäologen.

Wenn ich mit der Zeitmaschine aus dem Jahr 1200 hier aufschlüge, würden Sie mich verstehen, Herr Wemhoff?
MATTHIAS WEMHOFF: Nein – aber es hängt davon ab, woher die Berliner:innen kamen. Westfalen, ich selbst bin einer, verstünde ich – Berlin wurde von Zuzüglern gegründet.
MICHAEL MALLIARIS: Nein, die haben rheinländisch gesprochen (lacht). Aber natürlich waren auch die westfälischen Siedler da, die im 13. Jahrhundert nach Osten zogen.
CLAUDIA MELISCH: Das ist aber nicht belegt, der Urberliner spricht Mittelniederdeutsch. Das ist eine Mischung aus dem Mitteldeutschen oder Mittelniedersächsischen, aus der Region Hannover und Platt. Sie sprachen so ähnlich wie Walter von der Vogelweide dichtete – alles würden wir heute nicht verstehen, aber vieles schon.

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