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Die Corona-Regeln sind für Denunzianten gefundenes Fressen. Auf Verstöße wird nicht immer nur im Sinne gegenseitiger Achtsamkeit hingewiesen, sondern auch, um andere zu denunzieren.

© Christoph Hardt/imago

Tagesspiegel Plus

Zusammenleben in der Pandemie: Bin ich ein Denunziant, wenn ich Corona-Verstöße melde?

Der Soziologe Rafael Behr erklärt im Interview den Unterschied zwischen Bespitzelung und sozialer Achtsamkeit.

Von Sandra Dassler

Herr Behr, Sie haben einmal gesagt, dass die Zeit der Corona-Pandemie für empirische Studien von Soziologen – so makaber es auch klingt – ein Glücksfall sei. Warum?
Weil sie unsere angeblich so klaren Regeln und Normen, aber auch unsere Werte wie etwa Solidarität und Toleranz auf den Prüfstand stellt. Und weil sie aufgrund unterschiedlicher regionaler und sozialer Erfahrungen viele verschiedene Verhaltensvarianten hervorbringt – auch ziemlich wirre.

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