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Wurde im Stadtteil Prenzlauer Berg rassistisch angefeindet: die Choreografin Nikeata Thompson.

© IMAGO / VIADATA

„Es werden Köpfe rollen“: Topmodel-Jurorin Nikeata Thompson in Berlin rassistisch beleidigt und bedroht

Am Donnerstag wird Nikeata Thompson bei Heidi Klum zu Gast sein. Am Montag wurde sie in Berlin übel beleidigt. Sie sagt: „Rassismus ist im System verankert.“

Von Jonas Fedders

Die deutsch-britische Choreografin Nikeata Thompson ist am Montag im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg von einem Mann rassistisch beleidigt und bedroht worden. Das zeigt ein Video der Situation, das in dem sozialen Netzwerk Instagram veröffentlicht wurde. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung.

Ein Polizeisprecher sagte, der Mann habe am Montagnachmittag gegen 16.40 Uhr zunächst eine Frau angesprochen, die auf dem Gehweg vor einem Laden in der Bötzowstraße stand. Laut Nikeata Thompson handelte es sich bei der Frau um ihre Makeup-Artistin. Thompson sagte, sie habe gesehen, dass die Frau Angst vor dem Mann gehabt habe.

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Deshalb sei sie dazugekommen, habe sich zwischen die Makeup-Artistin und den Mann gestellt. In dem Video ist zu hören, wie der Mann Nikeata Thompson daraufhin als „nigerianische Drogenverkäuferin“ bezeichnet. „Wir äschern Nigeria ein“, sagt er und zündet sich eine Zigarette an. Dann kommt er Thompson ganz nah. „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“, sagt er. „Und es werden Köpfe rollen.“

Die Frauen riefen die Polizei. Als die Beamten eintrafen, war der Mann schon verschwunden. Doch die Polizisten erkannten den Mann in dem Video: Der 69-jährige Berliner ist bereits einschlägig in Erscheinung getreten – und er war am selben Tag ebenfalls schon auffällig geworden.

Auf Instagram hat Thompson 158.000 Follower. In dem sozialen Netzwerk rief der Vorfall große Empörung hervor. Viele Nutzer teilten den Beitrag, schrieben Nachrichten an die Choreografin. Thompson bedankte sich am Dienstag bei ihren Followern für die Unterstützung.

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Aber es habe auch Kommentare gegeben, die ihr unterstellten, zu sensibel zu sein, überall Rassismus zu wittern. „Ich wittere nicht, ich erlebe Rassismus“, sagte die 41-Jährige dem Tagesspiegel. „Rassismus ist nicht mehr der Mensch mit den Springerstiefeln. Er ist unter uns und im System verankert.“ Thompson sei es wichtig, über den Vorfall hinaus die strukturelle Dimension des Rassismus zu benennen.

Nikeata Thompson arbeitete in den vergangenen Jahren als Choreografin mit bekannten deutschen Musikern wie Jan Delay und Lena Meyer-Landrut. Außerdem ist sie Jurorin bei Castingshows auf Pro7 und Sat1. Am Donnerstagabend wird sie als Gastjurorin in der aktuellen Staffel von Heidi Klums „Germany’s Next Topmodel“ zu sehen sein. Ihre Autobiografie mit dem Titel „Schwarz auf Weiß. Trau dich zu träumen & schaff das Unmögliche“ war im vergangenen Jahr ein Bestseller.

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