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Studien zeigen, dass rassistische Diskriminierung unabhängig von den persönlichen Lebensumständen die allgemeine Gesundheit verringert und die Sterblichkeit erhöht.

© mauritius images / Alamy Stock Photos / Kjetil Kolbjørnsrud

Tagesspiegel Plus

Invalidierung, Mikroaggression, „Racial Battle Fatigue“: Zermürbt von vielen Angriffen – Wie Ausgrenzung krank macht

Wer von Diskriminierung betroffen ist, wird häufiger krank. Gut gemeinte Ratschläge können die Situation verschlechtern, spezialisierte Therapeuten sind selten.

Thea Brodinger* kann sich noch gut an einen Schlüsselmoment erinnern: Sie saß mit Freunden in einer Bar, hatte ein paar Drinks zu viel gehabt. Plötzlich konnte sie nicht mehr aufhören zu weinen. Die Freunde fragten nach, was denn los sei. „Ich habe mein Herz geöffnet und erzählt, wie schwer es für mich als Schwarze Frau oft ist. Wie sehr mich Blicke und Kommentare zermürben.“

Ihre weißen Freunde blicken Thea verwirrt an. Dann erklärt eine, die Bemerkungen seien doch sicher oft gar nicht so gemeint. Ein anderer will sie mit dem Gedanken trösten, dass es Geflüchteten oder Menschen aus prekären Familien doch viel schlechter gehe. „Da ist mir bewusst geworden, wie oft ich das schon gehört habe. Dass meine weißen Freunde mich einfach nicht verstehen. Und ich habe mich unglaublich allein gefühlt.“

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