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„Ich will nicht, dass wir in der Ukraine-Situation sparen – in der Krise spart man nicht“, sagt der Vorsitzende der Berliner SPD, Raed Saleh.

© Doris Spiekermann-Klaas

Tagesspiegel Plus Exklusiv

„Mobilitätswende ist mehr als ein autofreier Kiez in Kreuzberg“: Saleh warnt vor Gentrifizierung durch Verkehrswende in Berlin

Raed Saleh fordert Tempo bei der Verkehrswende – warnt aber vor Gefahren. Der SPD-Fraktionschef hält den Weiterbau der A100 für falsch und verteidigt seine Kostenlos-Politik für Berliner Kinder.

Herr Saleh, Sie kommen aus einer Arbeiterfamilie, sind in einem Brennpunkt aufgewachsen. Wie kommt das dort an, wenn Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck jetzt sagt, alle sollen mal kürzer duschen?
Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat gesagt, für den Frieden müssen wir Frieren. Viele Menschen denken sich: Du hast gut reden. Du hast eine große Wohnung, Dir geht es finanziell gut. Ähnlich war es mit Cem Özdemirs Aussage vergangenes Jahr, dass die Lebensmittel grundsätzlich zu billig sind. Wie soll das bei Menschen ankommen, die jeden Euro umdrehen müssen, die sich überlegen, ob sie die billige oder die teure Butter nehmen? Ich kenne das noch aus meiner Kindheit. Solche Belehrungen durch Politiker halte ich für falsch. Die meisten Menschen sind doch bereit, ihren Beitrag zu leisten. Ihnen bleibt aus Kostengründen auch nichts anderes übrig.

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