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Yuliia Kovalenko (links) und Victoria Leshchenko gehören zu den Gründerinnen des Kuratorinnenkollektivs Sloїk Film Atelier in Odessa.

© Kyiv International Film Festival

Tagesspiegel Plus

Filmreihe Perspectives of Ukrainian Cinema: „Wir sind mehr als eine Post-Sowjet-Nation“ 

Ein Gespräch mit den Kuratorinnen Yuliia Kovalenko und Victoria Leshchenko über die Ukraine als Geburtsstätte des Kinos, Sprache als ideologische Waffe und die Ignoranz Europas.

Von Andreas Busche

Frau Kovalenko, Frau Leshchenko, das ukraininische Kino ist in den vergangenen Jahren auf Filmfestivals sehr präsent. Ist das Bedürfnis, die eigene Kultur zu verstehen und zum Ausdruck zu bringen, seit Beginn der russischen Aggression von 2014 gewachsen?
YULIIA KOVALENKO: Vor meiner Tätigkeit als Kuratorin habe ich viele Jahre ein Programmkino in Odessa geleitet. 2014 begannen wir dann verstärkt, gegenwärtiges ukrainisches Kino zu programmieren; und wir merkten, dass sich die Leute für diese vergessene Filmtradition interessierten. Ab 2015 entstand aus der Initiative ein Programm mit dem Titel „Wir existieren“, in dem Filme von damals noch unbekannten Filmemacher:innen wie Maryna Stepanska und Stanislav Bytutskyia liefen. Das war ein wichtiger Moment für die Filmszene von Odessa; ukrainische Filmschaffende fanden in ihrer Heimat erstmals größere Anerkennung.

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