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Enkelin des Holocaust-Bürokraten Martin Luther: „In unserer Familie wurde vieles totgeschwiegen“
Wannsee, Januar 1942. Von der Konferenz zur „Endlösung“ bleibt nur das Protokoll von Martin Luther. Erstmals redet seine Enkelin über das Schweigen in der Familie. Auch ihr eigenes.
Sie erinnert sich an den Altar, auf dem stets Kerzen brannten. Ihre Großmutter sei eine verbitterte, von Kummer zerfressene Frau gewesen, erzählt Ulrike Luther bei einem ersten Telefonat im Dezember. Als Kind in den späten 1960er Jahren musste sie „Ömchen“, wie Irmgard Luther sich nennen ließ, sonntags manchmal in deren Wohnung in Berlin-Steglitz besuchen. Es gab Kakao für Ulrike und ihren Bruder, die Erwachsenen betrieben gequält Konversation. Und immer, wirklich immer, trug Irmgard Luther Schwarz.
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