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Ein schwedisches Smörgåsbord-Buffet oder ein dänischer Julefrokost bieten viele Optionen für alle.

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So werden alle satt – und glücklich: Das perfekte Weihnachtessen für Fleischesser, Veganer und Vegetarier

Der Onkel ist vegan, die Tochter isst zwar Fisch, aber kein rotes Fleisch und die Schwägerin ist laktoseintolerant. Wie alle auf ihre Kosten kommen – ohne tagelange Vorbereitung.

Der Freund der kulinarischen Patchworkfamilie heißt Buffet: Da kann die Flexitarierin sich Fleisch und Fisch neben die Beilagen schaufeln, der Fleischliebhaber tut sich am Braten gütlich und der Veganer genießt vegane Fleischbällchen mit Preiselbeeren. Denn wer soll in all dem Weihnachtstrubel mehrere Menüs kochen, dazu noch mit Zutaten, die etwas Übung erfordern, wie etwa Seitan?

In unseren Menütipps setzen wir auf Essen mit vielen verschiedenen Bestandteilen. So können die Fleischliebhaber:innen sich dem Rehbraten widmen und die Vegetarier:innen dem Fleischersatz zum veganen Wellington-Braten.

Julefrokost

Das dänische Weihnachtsessen ist so beliebt, dass es in Dänemark schon ab November auf diversen Weihnachtsfeiern auf den Tisch kommt. Die Zusammensetzung ist angenehm flexibel, viele Bestandteile muss man nicht einmal selbst zubereiten. Must-haves sind lediglich Schwarzbrot, Butter, Heringshappen in verschiedenen Soßen (etwa Sahne-, Curry- oder Sherrysoße), dänische Remoulade und Röstzwiebeln.

Familientraditionen können viele Formen annehmen – und sie müssen nicht immer mit dem Verzehr von Fleisch zu tun haben.
Familientraditionen können viele Formen annehmen – und sie müssen nicht immer mit dem Verzehr von Fleisch zu tun haben.

© mauritius images / Image Source / Wholly Owned

Oft kommen in Dänemark warme Leberpastete mit gebratenen Pilzen, Fleischbällchen, Backfisch und Backschinken oder Schweinekrustenbraten auf den Tisch. Dazu gibt es meist Rotkohl, Salate und Kartoffeln sowie Bratensoße. Für eine gesündere Version kann man auch einen winterlichen Salat, etwa Grünkohlsalat mit Granatapfelkernen, servieren.

Für die Vegetarier:innen und Veganer:innen unter den Gästen kann man Hackbällchen entweder auf Grundlage von veganem Hackfleisch herstellen oder sie aus Zutaten wie Gemüse und Linsen von Grund auf selbst machen.

Für einen veganerfreundlichen Braten haben die Köche von „Bosh!“ gleich zwei Varianten parat: einen fleischartigen mit einem Kern aus veganem Hack und für die, die es natürlicher mögen, einen Pilzbraten. Weitere deftige, vegane Rezept gibt es auf ihrer Webseite und auf Deutsch in ihren Kochbüchern.

Und zum Nachtisch: Vegane Risalamande

Kein Julefrokost wäre perfekt ohne Risalamande – wobei die vom dänischen Bürgertum im frühen 20. Jahrhundert verfeinerte Form des Milchreis eigentlich als eigene Mahlzeit zählt, so schwer ist das Gericht. Als wäre Milchreis mit Vollmilch alleine nicht sättigend genug, fügten die Köch:innen der wohlhabenderen Familien noch Schlagsahne und gehackte Mandeln unter den abgekühlten Milchreis und servierten eine feine Kirschsoße dazu.

Es muss nicht immer die fette Gans sein. Auch pflanzenbasiertes Essen kann satt und glücklich machen.
Es muss nicht immer die fette Gans sein. Auch pflanzenbasiertes Essen kann satt und glücklich machen.

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Der Clou: Eine ganze Mandel steckt in der Schüssel mit dem cremigen Dessert. Wer die erwischt, bekommt die „mandelgave“, also das Mandelgeschenk. Dänische Familien achten darauf, dass das jüngste Kind die Mandel erwischt. Eine veganisierte Version von Risalamande findet sich auf dem Blog „Kaffee und Cupcakes“.

Für Fans des Mediterranen: Tapas

Ebenso wie das Julefrokostbuffet bieten Tapas den Vorteil, dass sie aus vielen verschiedenen Einzelgerichten bestehen und sich jede:r bedienen kann. Auf eine saftige Tortilla de Patatas können sich Vegetarier:innen wie Fleischesser:innen einigen. Herzstück des Tapasbuffets kann eine Charcuterie-Platte mit spanischem Käse, Serranoschinken, Chorizo, Trauben, sonnengetrockneten Tomaten und verschiedenen Olivensorten sein. Weitere Bestandteile können sein:

·        kleine Gläser mit Salmorejo oder Gazpacho (beide vegan, wenn ohne Ei und Schinken serviert)

·        Pimientos del Padrón, gebratene Mini-Paprika mit Meersalz

·        Pintxos (Baguettescheiben mit Belag)

·        Patatas Bravas (vegan ohne die Soße)

Indische Küche: Sättigend und vegetarierfreundlich

Zwei Töpfe und viele glückliche Gaumen gibt es, wenn indische Küche auf den Tisch kommt. Die hat zwar wenig mit klassischem Weihnachtsessen zu tun, die reiche Gewürzpalette und die deftig-cremigen Soßen sorgen aber trotzdem für einen weihnachtlichen Wohlfühlfaktor. Ob nun Seitan-Happen, Hühnchen oder Blumenkohl in der reichhaltigen Flüssigkeit schwimmen, ist dann fast egal.

Auch Gemüse kann weihnachtlich sein – wie dieser Romanesco in Form eines Tannenbaums.
Auch Gemüse kann weihnachtlich sein – wie dieser Romanesco in Form eines Tannenbaums.

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Ein gutes Beispiel für so eine Doppellösung ist das Butter-Chicken-Rezept des amerikanischen Blogs „Half Baked Harvest“: einmal in der Fleischvariante und einmal mit Blumenkohl. Brät man das Fleisch separat an, lässt sich ein und dieselbe Soße später teilen und man kann den gebackenen Blumenkohl, die gebratene Hähnchenbrust oder die gebratenen vegetarischen Hähnchenstücke hineingeben. Der vegane Blog „Zucker und Jagdwurst“ hat eine Version des Rezepts auf Deutsch.

Ebenfalls empfehlenswert sind mexikanische Gerichte wie Fajitas oder Tacos: In zwei Pfannen können Fleischfüllung und vegetarische Füllung, etwa aus Jackfrucht, garen. Toppings wie Avocado, Salsa und saure Sahne sind für alle gleich, außerdem verleiht Rohkost einen Extra-Crunch.

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