
Holocaust-Überlebender Sally Perel im Interview: „Es passiert ja wieder in Deutschland“
Er war „Hitlerjunge Salomon“. Ein Teil von ihm sei es heute noch, sagt Sally Perel. Über die Unvererbbarkeit von Schuld, den Nahostkonflikt und die Gefahren des Rechtsrucks in Europa.
Herr Perel, Ihre Geschichte ist vielen Menschen in Deutschland vor allem durch Ihre Autobiografie „Ich war Hitlerjunge Salomon“ aus dem Jahr 1992 bekannt. Es hat lange gedauert, bis Sie mit irgendjemanden über den Holocaust, dessen Opfern jedes Jahr am 27. Januar gedacht wird, gesprochen haben. Warum?
Ich habe meine Geschichte knapp 40 Jahre in meinem Bauch gehalten. Und dann endlich habe ich sie erzählt, da spürte ich natürlich eine gewisse Erleichterung. Meine Geschichte ist nicht wie die der anderen Holocaust-Überlebenden, sie ist mehr problematisch und weniger traumatisch. Ich schrie „Heil Hitler“ – und die waren in Auschwitz.
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