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Gemeinderätin Venessa Cardenas befürchtet, die Investoren wollen mit ihren Entwürfen (links) die Lagune übernehmen.

© Zaha Hadid Architects, Paul Gäbler | Montage: Tsp

Tagesspiegel Plus

Eine Stadt ohne Staat entsteht: Was hier passiert, ist so verrückt, dass man es erst glaubt, wenn man da war

In der Karibik läuft ein Experiment: Libertäre bauen eine Stadt mit eigenen Regeln und Gesetzen auf. Mit dabei sind bekannte Namen aus dem Silicon Valley.

Der einzige Weg nach Crawfish Rock führt über eine unbefestigte Straße voller Schlaglöcher. Schon deshalb fahren die Taxifahrer der Insel Roatán ungern hierhin. Immer wieder bleibt das Auto im unebenen Boden stecken, der Sand knistert im Getriebe. Auf halber Strecke zwischen der Kleinstadt French Harbour und dem Fischerdorf passiert man ein großes Gattertor, verziert mit zwei nach oben gerichteten Zacken: das Zeichen von Próspera, der Aufblühenden, ein neuer Staat im Staate Honduras, der bald 30.000 Bewohner beherbergen soll und das Land spaltet wie nichts zuvor in der Geschichte des Karibikstaates.

Am Tor endet offiziell sein Hoheitsgebiet, auch daran erkennbar, dass das Taxi plötzlich nicht mehr rumpelt. Unlängst ist die Straße asphaltiert worden, die Erschaffer von Próspera scheinen es ernst zu meinen mit ihrem Vorhaben.

Links nach Crawfish Rock, rechts nach Próspera

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