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Mit beinahe religiösem Eifer. Elbenkämpferin Galadriel (Morfydd Clark).

© Prime Video / Matt Grace

Streaming-Serie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“: Die heilige Galadriel von Mittelerde

Bei der Amazon-Serie handelt es sich um ein Prequel zu J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“. Anders als in der Trilogie der Tolkien-Saga geben in „Die Ringe der Macht“ die Frauen den Ton an.

Warum geht ein Stein im Wasser unter, ein Schiff nicht? Ganz zu Beginn der Fantasy-Serie „Die Ringe der Macht“ wird dies der jungen Elbin Galadriel (Morfydd Clark) von ihrem großen Bruder mit einem Gleichnis erklärt. Es gibt jene, die nach unten schauen und versagen. Und jene, die den Blick nach oben richten und bestehen.

Galadriel spielt in den bevorstehenden Kämpfen zwischen den Kräften des Lichts gegen die dunklen Mächte in Mittelerde eine zentrale Rolle, wenn am Freitag bei Amazon Prime Video die ambitionierteste Fernsehserie dieses Jahres startet.

Mit Spoiler-Hinweisen ist es bei „Die Ringe der Macht“ so eine Sache: Bei der Amazon-Serie handelt es sich um ein Prequel zu J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“. Und die Fans der Mittelerde-Saga wissen natürlich um die Zukunft von Galadriel als mächtigste Elben-Herrscherin in Mittelerde.

Als literarische Vorlage zum neuen Ringe-Zyklus – allein für die Rechte soll Amazon 250 Millionen Dollar für fünf Staffeln gezahlt haben – hat sich die Serie nicht nur beim Prolog zum „Herr der Ringe“ bedient, sondern auch bei Tolkiens „Silmarillion“. In der Handlung, die mehrere Tausend Jahre vor den Abenteuern von Frodo Beutlin und seinen Gefährten im Zweiten Zeitalter angesiedelt ist, spielt neben Sauron noch ein anderer dunkler Herrscher eine Rolle: Morgoth.

Sollten tatsächlich alle fünf Staffeln produziert werden, würden die Kosten die Eine-Milliarde-Dollar-Marke überspringen. Bereits die ersten beiden Episoden lassen keinen Zweifel, dass „Die Ringe der Macht“ nicht nur den Titel „Teuerste Serie aller Zeiten“ verbuchen werden. Zur Erinnerung: Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie brachte es auf 17 Oscars.

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Allein der Umstand, dass Galadriel zu Beginn der neuen Serie als kleines Mädchen zu sehen ist, verdeutlicht den gewaltigen Bogen, den die Serie schlägt. Einen Bogen zurück in eine Zeit, als die Ringe der Macht noch gar nicht existierten und Sauron nicht die Macht hatte, alle anderen Ringträger zu knechten.

Die Showrunner Patrick McKay und J. D. Payne entführen die Zuschauer in eine Welt der schier grenzenlosen Phantasie. Allein der Prolog der ersten zehn Minuten würde genügend Stoff für eine eigene Serie bieten. Wer sich nach den ersten beiden Episoden noch einmal den jüngsten Trailer anschaut, wird feststellen, wie weit die Reise geht.

Die Orks sind in „Die Ringe der Macht“ noch erschreckender als in „Der Herr der Ringe“.
Die Orks sind in „Die Ringe der Macht“ noch erschreckender als in „Der Herr der Ringe“.

© Prime Video

Im Zentrum steht Galadriel als junge Frau mit ihrem Kampf und ihren Konflikten, die sie nicht zuletzt mit dem Elben-Herrscher Gil-galad (Benjamin Walker) und ihrem Freund Elrond austrägt. Mit ihrer silbernen Rüstung und ihrem beinahe religiösem Eifer erinnert die Elben-Kämpferin beinahe an die heilige Johanna von Orleans.

Elrond (Robert Aramayo) soll in die Dienste von Schmieden-Legende Celebrimbor (Charles Edwards) treten. Seine guten Beziehungen zu Zwergen-Fürst Durin (Owain Arthur) können ihm dabei helfen. In einem anderen Handlungsstrang ist das Hobbit-Mädchen Nori (Markella Kavenagh) die treibende Kraft. Und Elbensoldat Arondir (Ismael Cruz Córdova) hat sich in die anmutige Heilerin Bronwyn (Nazanin Boniadi) verliebt.

Dass ein Elb schwarz ist und tragende Rollen weiblich besetzt sind, ist besonders bei Streaming-Produktionen nicht ungewöhnlich. Neu ist, dass die Elben weniger ätherisch aussehen und auch die Hobbit-Vorfahren, Harfüsse genannt, sehen menschlicher aus. Die Orks hingegen wirken noch bedrohlicher, außerdem gibt es neue Troll-Arten.

Mit dem Start von „Die Ringe der Macht“ nimmt zugleich das Fernduell mit „House of the Dragon“ Fahrt auf. Es geht um die Krone der erfolgreichsten TV-Serie. Die HBO-Serie, die in Deutschland bei Sky läuft, erzählt als Prequel von „Game of Thrones“ von Aufstieg und Fall des Hauses Targaryen.

Ein Problem haben beide Produktionen: die weitere Zukunft von Galadriel und Sauron ist bekannt. Einmal davon abgesehen, gibt es in „Die Ringe der Macht“ jedoch genügend mitreißende Protagonisten und unerzählte Abenteuer. Die musikalische Untermalung könnte dabei direkt aus der Feder von Richard Wagner stammen.

Hinzu kommen die unverändert fantastischen Landschaften von Neuseeland. Jenseits der Auen und Wälder, der Flusslandschaften und Bergpanoramen, lernen die Zuschauer Welten kennen, die im „Herr der Ringe“ nur noch als untergegangene Legenden bekannt sind. Das gilt auch für die epischen Schlachten der Alt-Vorderen. Da mag der oberste Elben-Herrscher anfangs noch proklamieren, dass die Tage des Friedens gekommen sind. Alle anderen wissen, dass dies nur eine fromme Hoffnung ist.

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