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Polizisten arbeiten nach der Tötung von Zivilisten in Butscha an der Identifizierung der Leichen, bevor diese in die Leichenhalle gebracht werden.

© Rodrigo Abd/p-a/dpa/AP (6.4.)

Was die Welt über das Massaker wissen konnte: Das Grauen von Butscha – eine Rekonstruktion

Die Kriegsverbrechen gegen Butschas Bevölkerung haben die Welt schockiert. Doch sie geschahen nicht plötzlich. Früh gab es Hinweise auf abscheuliche Taten.

Seit einer Woche gilt Butscha als Synonym für russische Kriegsverbrechen in der Ukraine. Bei ihrem Rückzug aus der Kleinstadt nordwestlich von Kiew haben die Invasoren nicht nur zerstörte Wohngebiete, kaputtes Kriegsgerät und Minen hinterlassen, sondern auch die Leichen getöteter Zivilisten auf den Straßen, in Kellern und Vorgärten. Immer neue Augenzeugenberichte über die Gräueltaten russischer Soldaten und die Entdeckung eines Massengrabs haben Butscha in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt.

Als Reaktion kündigt der Westen neue, schärfere Sanktionen an. Die Vereinten Nationen haben Russland vom UN-Menschenrechtsrat suspendiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von Genozid. Moskau bestreitet, trotz der Fülle an Belegen, dass Zivilisten getötet wurden, und verbreitet die Lüge, die Leichen auf Butschas Straßen seien erst nach dem eigenen Abzug dort platziert worden.

Experten befürchten, dass die Grausamkeit, mit der russische Truppen gegen die ukrainische Bevölkerung vorgehen, bald auch in anderen Landesteilen derart offensichtlich wird. Dass es noch viele weitere Butschas gibt.

Was genau ist in den fünf Wochen, in denen die 35.000-Einwohnerstadt teils von der Außenwelt abgeschnitten war, vorgefallen? Wie massiv sind die begangenen Kriegsverbrechen? Und wie gut sind sie dokumentiert? Eine Rekonstruktion.

Ein ukrainischer Soldat dokumentiert nach der Befreiung Butschas die Zerstörung des Kiewer Vororts.
Ein ukrainischer Soldat dokumentiert nach der Befreiung Butschas die Zerstörung des Kiewer Vororts.

© Foto: IMAGO/Carol Guzy


Freitag, 25. Februar

Bereits einen Tag nach Kriegsbeginn dringen russische Soldaten vormittags in kleinen Gruppen in die Stadt, nehmen unter anderem die Siedlung „Park Town“ im Osten ein. Die Soldaten sind mit Sturmgewehren bewaffnet, laut Augenzeugen schießen sie auch auf Zivilisten. Unter den Eindringlingen soll sich eine tschetschenische Einheit befinden. Im Zentrum Butschas schlagen Raketen ein.

Sonntag, 27. Februar

Über die Woksalna-Straße, die Hauptverkehrsachse in Nord-Süd-Richtung, rückt eine Kolonne gepanzerter russischer Fahrzeuge ins Stadtgebiet ein. Ihr Ziel ist eine kleine Brücke, die Butscha mit dem weiter südlich gelegenen Ort Irpin verbindet.

Einige schaffen es dorthin, doch der Beschuss durch ukrainische Soldaten bringt den Konvoi schließlich zum Stillstand. Im Zentrum werden bei den Kämpfen mehrere Hochhäuser schwer beschädigt, Geschäfte zerstört, dutzende Wohngebäude stehen in Flammen.

Eine ukrainische Drohne filmt, wie ein unbewaffneter Fahrradfahrer gezielt von einem russischen Fahrzeug beschossen wird und stirbt. Am Nachmittag sind die Angreifer vorerst geschlagen, die Woksalna-Straße ist übersät mit ausgebrannten, mit einem „V“ markierten Kampf- und Versorgungsfahrzeugen. Die Brücke nach Irpin ist gesprengt worden – wohl von ukrainischen Kämpfern, um eine weitere Überquerung zu verhindern.

Montag, 28. Februar

Fernsehteams dokumentieren die Schäden des Vortags: mehrere Straßenzüge gleichen einem Trümmerfeld. Weil auch ein Sendeturm zerstört wurde, gibt es in den meisten Stadtteilen weder Internet noch Handyempfang. Mancherorts fällt die Strom- und Gasversorgung aus. Beim Versuch, in die Stadt zu gelangen, werden Mitarbeiter des britischen Senders Sky News gezielt beschossen. Ein Reporter wird verletzt.

Zwei Techniker versuchen nach dem Rückzug der russischen Truppen, den Internetzugang in Butscha wiederherzustellen. Vor und während der Besatzung war das Netz ausgefallen.
Zwei Techniker versuchen nach dem Rückzug der russischen Truppen, den Internetzugang in Butscha wiederherzustellen. Vor und während der Besatzung war das Netz ausgefallen.

© Rodrigo Abd/AP/dpa (5.4.)

Mittwoch, 2. März

Russische Soldaten haben es erneut an mehreren Orten in die Stadt geschafft. Diesmal gelingt es nicht, sie zu vertreiben. Vor dem Rathaus ist es bislang ruhig. Ukrainische Soldaten lassen sich vor dem Gebäude dabei filmen, wie sie feierlich die blau-gelbe Flagge hissen.

Freitag, 4. März

Mittlerweile wird im gesamten Stadtgebiet gekämpft. Russische Streitkräfte treffen den Wasserturm und das Gaswerk, wodurch die Versorgung zusammenbricht. Die Bewohner suchen in Kellern und Bunkern Schutz. Laut Human Rights Watch kommt es an diesem Tag zu mindestens einer Exekution. Fünf männliche Zivilisten müssen sich am Straßenrand hinknien, ihre T-Shirts werden ihnen über die Köpfe gezogen. Dann wird einem der Männer in den Hinterkopf geschossen. Um die Mittagszeit, berichten Zeugen dem „Kyiv Independent“, schießt ein gepanzertes russisches Fahrzeug auf ein ziviles Auto, dessen drei Insassen sterben.

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Montag, 7. März

Bewohner berichten von Plünderungen durch russische Soldaten. Panzer schießen auf Wohngebäude. Beim Versuch, Zivilisten aus der Stadt zu evakuieren, werden acht Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt, darunter auch Bürgermeister Anatoliy Fedoruk. Die Lage in seiner Stadt sei verheerend, sagt er. Der Feind kontrolliere alle wichtigen Straßen und feuere auf jeden, der das Haus verlasse. Tote, die seit Tagen auf der Straße lägen, würden von Hunden gefressen.

Sie waren brutal. Sie haben alle misshandelt. Und dann begannen die Massaker.

Einwohnerin von Butscha

Mittwoch, 9. März

Das russische Militär hat einer Feuerpause zugestimmt, um Evakuierungen aus Kiews westlichen Vororten durchzuführen. In Butscha soll ab 11.30 Uhr ein Konvoi privater Fahrzeuge starten. Die Feuerpause wird nicht eingehalten. Augenzeugen berichten von einem Stimmungswechsel unter den russischen Besatzern: Hätten sie sich anfangs teilweise aufgeschlossen gegenüber Zivilisten gezeigt, würden sie nun zunehmend durch ältere Kämpfer in schwarzen bis dunkelgrünen Uniformen ersetzt.

Ein Zeugenbericht legt nahe, dass auch Männer des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB darunter sind. Eine Einwohnerin wird Anfang April der Agentur AFP berichten: „Sie waren brutal. Sie haben alle misshandelt. Und dann begannen die Massaker.“

Donnerstag, 10. März

Neben der St.-Andreas-und-Pyervozvannoho-Allerheiligenkirche im westlichen Zentrum beginnen Angestellte des örtlichen Krankenhauses und Zivilisten, ein Massengrab auszuheben. Dort werden zunächst 67 Tote in dunklen Plastiksäcken dicht nebeneinander beerdigt. Bei einigen ist die Identität unklar. Mehreren hundert Menschen gelingt die Flucht: In Bilohorodka, einem 15 Kilometer weiter südlich gelegenen Dorf, kommen rund 20 Busse mit Bewohnern von Butscha an.

Reporter besuchen das Massengrab neben der St.-Andreas-und-Pyervozvannoho-Allerheiligenkirche in Butscha.
Reporter besuchen das Massengrab neben der St.-Andreas-und-Pyervozvannoho-Allerheiligenkirche in Butscha.

© IMAGO/UPI Photo (4.4.)

Freitag, 11. März

Das gesamte Stadtgebiet wird von der russischen Armee kontrolliert, die wichtigen Verkehrsrouten sind mit schwerem Kriegsgerät abgesichert. Bereits zu diesem Zeitpunkt, das belegen später von der „New York Times“ ausgewertete Satellitenbilder des US-Unternehmens Maxar Technologies, liegen auf einem kleinen Abschnitt der am südlichen Stadtrand verlaufenden Jablunska-Straße elf Leichen. Sie werden drei Wochen lang liegen bleiben und Anfang April von einem Gemeinderatsmitglied in einem Video festgehalten. Moskau wird wahrheitswidrig behaupten, die Leichen seien erst nach dem eigenen Abzug von „ukrainischen Extremisten“ dort platziert worden.

Montag, 14. März

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sagt dem Tagesspiegel, er gehe inzwischen von tausenden Toten in Butscha und anderen Vororten der Hauptstadt aus. Trotz der Evakuierungskorridore bestehe nicht immer direkte Kommunikation. Schon jetzt berichtet Klitschko, was in vollem Ausmaß erst Wochen später bekannt werden wird: „Ich bekomme ja dauernd die Bilder aus Hostomel und aus Butscha: Die Leichen liegen einfach auf der Straße. Und die Leute haben Angst, sie einzusammeln, weil dort Scharfschützen lauern und Schlimmeres.“

Mittwoch, 16. März

Das ukrainische Militär startet nach eigenen Angaben eine Gegenoffensive in Kiew und umliegenden Städten, darunter Butscha – zunächst erfolglos. Noch am 22. März erklärt der Chef von Kiews regionaler Militärverwaltung, Butscha stünde unter russischer Kontrolle, eine Offensive sei derzeit nicht möglich.

Donnerstag, 17. März

Aus Furcht vor den Invasoren verstecken sich die in Butscha verbliebenen Bewohner in ihren Häusern. Als ein 14-Jähriger und sein Vater, so wird es der Sohn später mehreren Medien berichten, zum Verwaltungsgebäude der Stadt fahren, werden sie von russischen Soldaten angehalten. Beide heben die Hände, dennoch schießt ein russischer Soldat dem Vater zweimal in die Brust. Er stirbt. Der 14-Jährige wird seiner Schilderung nach angeschossen, überlebt aber.

Erst nach dem russischen Rückzug wird das ganze Ausmaß der Gräueltaten an der Bevölkerung sichtbar werden. Die Leiche eines Zivilisten.
Erst nach dem russischen Rückzug wird das ganze Ausmaß der Gräueltaten an der Bevölkerung sichtbar werden. Die Leiche eines Zivilisten.

© IMAGO/NurPhoto (6.4.)

Donnerstag, 24. März

Die ukrainischen Streitkräfte kommen offenbar voran bei der Befreiung Butschas. Der britische Militärgeheimdienst teilt mit: „Es besteht die realistische Möglichkeit, dass die ukrainischen Streitkräfte nun in der Lage sind, russische Einheiten in Butscha und Irpin einzukesseln.“

Dienstag, 29. März

Am Abend verlässt laut Zeugen eine Kolonne von etwa 70 russischen gepanzerten Fahrzeugen die Stadt. Der Beschuss dauert noch zwei Tage lang an.

Donnerstag, 31. März

„Der 31. März wird in die Geschichte von Butscha als Tag der Befreiung eingehen“, sagt Bürgermeister Fedoruk in einem am 1. April verbreiteten Video. Russland wird sich darauf berufen, dass Fedoruk darin noch nicht von den Leichen auf den Straßen spricht. Das sei zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht möglich gewesen, sagt Fedoruk später dem italienischen „Corriere“: „Die Stadt war über Wochen von der Außenwelt abgeschlossen. Erst als wir sie befreit hatten, konnten wir sehen, was passiert ist, und die Ausmaße des Horrors begreifen. Sobald ich das gesehen habe, habe ich es erzählt.“

Freitag, 1. April

Am Nachmittag scheint die Dimension des Massakers erstmals fassbar. Das von dem Gemeinderatmitglied aus einem Fahrzeug gefilmte Handyvideo zeigt die auf der Jablunska-Straße verstreut liegenden Leichen. Das Video wird in den sozialen Medien millionenfach gesehen.

Am 2. April berichten internationale Medien vom Massaker in Butscha. Leichen liegen mitten auf der Straße neben einem ausgebrannten Minibus.
Am 2. April berichten internationale Medien vom Massaker in Butscha. Leichen liegen mitten auf der Straße neben einem ausgebrannten Minibus.

© Zohra Bensemra/REUTERS

Sonnabend, 2. April

Internationale Medien sind nun vor Ort. AFP-Reporter bestätigen die Leichen aus der Jablunska-Straße, sie zählen mindestens 20 männliche Leichen, die dort in ziviler Kleidung liegen. Einem Mann sind die Hände gefesselt, ein anderer weist offenbar eine große Kopfwunde auf. Zwei Leichen liegen neben Fahrrädern. Neben einer Leiche liegt eine Einkaufstüte mit Kartoffeln.

Ein ukrainischer Fotograf entdeckt auf einer Autobahn neben einer Männerleiche auch zwei oder drei nackte Frauenleichen, die jemand offenbar zu verbrennen versucht hat. Ein Soldat berichtet der „Sunday Times“, im Keller einer Datsche hätten er und seine Kollegen 18 Leichen gefunden, einige mit abgeschnittenen Ohren oder gezogenen Zähnen. Auch Jugendliche seien darunter gewesen.

Die Berichte bilden nur einen Bruchteil des Massakers ab. Bürgermeister Fedoruk sagt, man habe 280 Menschen in Massengräbern beigesetzt, da Butschas drei Friedhöfe in Reichweite russischer Truppen gewesen seien. Die Zahl ist zunächst nicht unabhängig überprüfbar.

Sonntag, 3. April

Behörden sprechen von 410 getöteten Zivilisten, die in Butscha und anderen Orten bei Kiew gefunden wurden. Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa sagt, 140 Leichen seien untersucht worden, und bittet das Gesundheitsministerium um die Entsendung vieler Forensiker. Moskau behauptet, während der Besatzung habe „kein einziger Einwohner unter irgendwelchen Gewalttaten gelitten“. Belegt ist das Gegenteil. Kanzler Olaf Scholz (SPD) fordert eine schonungslose Aufklärung der „Verbrechen des russischen Militärs“. Sanktionen gegen Russland würden verschärft.

Eine Bewohnerin der Stadt weint, nachdem sie Lebensmittel erhalten hat.
Eine Bewohnerin der Stadt weint, nachdem sie Lebensmittel erhalten hat.

© Carol Guzy/ZUMA Press Wire/dpa (4.4.)

Montag, 4. April

Der ukrainische Präsident besucht Butscha. „Das sind Kriegsverbrechen, und sie werden von der Welt als Völkermord anerkannt werden“, sagt Selenskyj vor Journalisten. Innenminister Denys Monastyrskyj, der ihn begleitet, sagt dem Tagesspiegel: „Es sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen. Das kann man nicht verzeihen.“ Eine unabhängige Überprüfung sei eingeleitet, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz involviert. Auch der Internationale Strafgerichtshof werde einbezogen.

Butscha sei lediglich „der erste Fall, der der Weltgemeinschaft bekannt wurde“, sagt Monastyrskyj. Auch in Motyzhin und Kopyliw bei Kiew sei „Massenmord“ begangen worden. Vielerorts ließen sich noch keine umfassenden Beweise sichern, da Gebiete mit Sprengkörpern übersät seien.

Der ukrainische Militärgeheimdienst veröffentlicht rund 1000 Namen, Dienstgrade und Passnummern der 64. russischen Motorschützenbrigade, die in Kriegsverbrechen in Butscha „direkt involviert“ sei.

„Völkermord“: Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht am 4. April Butscha. Rechts im Bild Bürgermeister Anatoliy Fedoruk.
„Völkermord“: Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht am 4. April Butscha. Rechts im Bild Bürgermeister Anatoliy Fedoruk.

© IMAGO/ZUMA Wire

Dienstag, 5. April

Es gibt weitere Hinweise auf mögliche Täter. Auf einem verlassenen russischen Stützpunkt finden ein Reporter der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und eine ukrainische Kollegin Munitionspackzettel des 234. russischen Garde-Fallschirmjägerregiments, Teil der 76. Garde-Fallschirmjägerdivision, die mutmaßlich schon 2014 an der Krim-Annexion beteiligt war. Sie stoßen zudem auf einen Aufnäher des 234. Garde-Luftlanderegiments. Im Keller eines Kindersanatoriums werden fünf Männerleichen gefunden.

Der „Economist“ entdeckt das Resultat einer weiteren mutmaßlichen Hinrichtung: neun Leichen am Rand eines Bauhofs, den die russische Armee als Basis genutzt hat, zwei weitere auf der Straße, die Butscha mit Irpin verbindet. Alle weisen Wunden von Schüssen in den Kopf, in die Brust oder beides auf. Mindestens zwei sind gefesselt.

Mittwoch, 6. April

Die Bundesregierung gibt bekannt, dass nach ihren Erkenntnissen russische „Streit- und Sicherheitskräfte“ die Kriegsverbrechen an Zivilisten begangen hätten. „Sie waren auch mit der Befragung von Gefangenen befasst, die anschließend exekutiert worden sind“, sagt Regierungssprecher Hebestreit in Berlin.

Donnerstag, 7. April

Der Bundesnachrichtendienst hat, wie zuerst der „Spiegel“ berichtet, Funksprüche russischer Soldaten in Butscha abgefangen. Einige ließen sich den Leichenfundorten direkt zuordnen. Ein Soldat soll schildern, wie er und seine Kollegen einen Fahrradfahrer erschossen hätten. Das Morden hat demnach System: In einem weiteren Funkspruch soll ein russischer Offizier sagen, man befrage ukrainische Soldaten erst, dann erschieße man sie. Aus der abgefangenen Kommunikation geht offenbar auch hervor, dass unter den mutmaßlichen Tätern Mitglieder der rechtsextremen russischen Söldnergruppe „Wagner“ waren. Ihr wurden schon in Syrien vielfach Kriegsverbrechen vorgeworfen.

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