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Polizisten patrouillieren im Mai 2021 vor der Heytgah-Moschee in Kashgar, Xinjiang.

© REUTERS/Thomas Peter

Tagesspiegel Plus

Wie China Muslime verfolgt: „Jede religiöse Neigung missversteht der Staat als Terrorismus“

Welche Ideologie steckt hinter der Internierung von Uiguren in Xinjiang? Und was passiert, wenn High-Tech auf ein riesiges Lagersystem trifft? Ein Gespräch mit dem China-Experten Darren Byler.

China hat laut Menschenrechtsorganisationen und Forschern in der Region Xinjiang seit 2017 bis zu 1,5 Millionen Uiguren, Kasachen und andere Muslime in Internierungslager gesperrt. Auf welcher Grundlage geschieht das?
Polizeiakten zeigen, dass man schon im Lager landen kann, wenn man mehr als 200-mal in der Moschee war, zu Hause betet oder im Ramadan fastet. Jede religiöse Neigung missversteht der Staat als Terrorismus. Selbst die Nutzung einer Handy-App wie Whatsapp, mit der sich Nachrichten verschlüsseln lassen, kann als Verbrechen ausgelegt werden. Meist sind es Dinge, die bis 2017 legal waren oder sich in einer Grauzone befanden. In vielen Fällen liegen die „Verbrechen“ Jahre zurück und werden von den Behörden digital zurückverfolgt und nachträglich als kriminelle Tendenz gewertet.

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