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Deftige Rollenspiele auf der Couch.

© Ruth Beckermann Filmproduktion

Tagesspiegel Plus

Das Reden über Sex: Wenn alte weiße Männer für eine Dirne aus Wien sprechen

Pornografie, Missbrauch und Cancel Culture: Ruth Beckermanns Dokumentarfilm über die literarische Figur Josefine Mutzenbacher.

Die „Besetzungscouch“ war lange vor MeToo ein Begriff. Auch in „Mutzenbacher“ spielt eine solche Couch eine Rolle. Sie ist mit rosé-golden-geblümtem Brokat überzogen und steht in den fast leeren Sälen einer ehemaligen Sargfabrik im Wiener Südwesten. Die Kandidaten für das Casting hatten sich auf eine Anzeige, beworben, die eine Agentur für Regisseurin Ruth Beckermann in österreichischen Zeitungen geschaltet hatte: Gesucht wurden „Männer zwischen 16 und 99 Jahren“ für einen Dokumentarfilm über Josefine Mutzenbacher. Es meldeten sich etwa 150, die meisten davon sind auch im Film, dessen Titel Beckermann mit Bedacht in Versalien schreibt – da es um einen Begriff geht, nicht um die Person.

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