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Die Intellektuellen und der Ukraine-Krieg: Müssten wir uns nicht fragen, warum wir nicht achtsamer waren als Politiker?
Schriftsteller Moritz Rinke hat eine ukrainische Familie bei sich aufgenommen. Auch deshalb hinterfragt er die Rolle der Medien während des Krieges. Ein Gastbeitrag.
Von Moritz Rinke
Tatiana kommt aus einem der Vororte Kiews. Sie ist vor zwei Wochen mit ihrer dreijährigen Tochter geflüchtet und beide wohnen durch Vermittlung einer Bekannten ein paar Tage bei uns, dann wollen sie weiter. Sie wäre nie weggegangen, erklärte Tatiana mit Google-Translator, aber russische Soldaten würden Frauen vergewaltigen, vor den Augen der Kinder. Ihr Mann sei in der Heimat geblieben und habe sich zur Verteidigung Kiews gemeldet.
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