zum Hauptinhalt

© Getty Images

Tagesspiegel Plus

Projektionsfläche Weihnachten: Was es heißt, nach Hause zu kommen

Die eigene Kindheit wird meist als Paradies verklärt. Vielleicht sind die Festtage für Heimkehrende auch deshalb ein Platzhalter für die Sehnsucht nach Geborgenheit.

Ein Essay von Hannes Soltau

Das vertraute, wohlige Gefühl setzt kurz vor Göttingen ein. Hier, wo die norddeutsche Ebene beginnt, Falten zu werfen, sich waldgesäumte Bergrücken und tiefeingeschnittene Flusstäler abwechseln. Kein Wunder, dass die nordhessische Mittelgebirgslandschaft die Brüder Grimm zu ihren Märchen inspirierte. Ob „Hänsel und Gretel“, „Schneeweißchen und Rosenrot“ oder „Hans im Glück“. All diese Geschichten enden mit der frohen Heimkehr ihrer Protagonist:innen. Und ist nicht auch das Versprechen des Weihnachtsfestes ein solch modernes Märchen, das wir uns alljährlich aufs Neue erzählen? Harmonische Feiertage im Schoß der Familie. Zusammen. Zuhause. Zu schön, um wahr zu sein.

showPaywall:
true
isSubscriber:
false
isPaid:
true
showPaywallPiano:
true