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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beim Katholikentag in Stuttgart.

© Marijan Murat/dpa

Corona-Ausbruch im direkten Umfeld des Kanzlers : Scholz ignoriert nach Afrika-Reise Empfehlung des RKI

Mehrere Mitarbeiter, die den Kanzler nach Afrika begleitet hatten, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Trotzdem reiste der Kanzler nach Davos und zum Katholikentag – entgegen einer RKI-Empfehlung.

Nach der Afrika-Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist es im Umfeld des Kanzlers zu einem größeren Corona-Ausbruch gekommen. So wurden mehrere enge Mitarbeiter aus seinem Leitungs- und Kommunikationsstab im Kanzleramt, die ihn auf der Reise begleitet haben, positiv auf das Coronavirus getest

„Es ist zutreffend, dass im Nachgang zur Reise des Bundeskanzlers nach Afrika Teilnehmer der offiziellen Delegation PCR-positiv auf Corona getestet worden sind, obwohl die während der Reise und nach Rückkehr durchgeführten Schnelltests allesamt negativ gewesen sind“, sagte ein Regierungssprecher dem Tagesspiegel.

Scholz war am Mittwoch mit seiner Delegation von einer dreitägigen Reise in den Senegal, nach Niger und Südafrika zurückgekehrt, anschließend wurden mitreisende Journalisten darüber informiert, dass es zu positiven Corona-Testungen gekommen sei.

Obwohl Scholz eine unmittelbare Kontaktperson der betroffenen Teilnehmer aus seiner Delegation ist, reiste er am Donnerstag zum Weltwirtschaftsforum nach Davos und am Freitag zum Katholikentag nach Stuttgart.

Der Bundeskanzler wurde nach der Reise mehrfach täglich mit PCR-Tests untersucht. Alle diese Tests waren und sind negativ“, betonte der Regierungssprecher. „Somit konnte er den geltenden Infektionsschutzregeln entsprechend die Termine wie geplant wahrnehmen.“

Es gibt zwar für Kontaktpersonen keine Quarantänepflicht mehr, aber das Robert Koch-Institut (RKI) gibt die „dringende Empfehlung“ aus, für fünf Tage selbstständig Kontakte zu reduzieren.

Sowohl in Davos als auch beim Katholikentag kam Kanzler Scholz ohne Maskenschutz mit vielen Menschen in Kontakt, auch mit möglichen Risikogruppen. Das belegen Bilder und TV-Aufnahmen. Der Regierungssprecher betonte, durch die vielen negativen PCR-Tests sei ein Risiko jedoch auszuschließen gewesen.

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